Für einen empfohlenen Verkaufspreis von 2099 Euro (den die meisten Kaufhäuser und Elektromärkte vermutlich um exakt 100 Euro unterschreiten werden) besitzt der Scaleo 800 einen Pentium 4 mit 3,06 GHz und Hyperthreading, den Chipsatz 845PE von Intel, eine Seagate Barracuda-V-Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute und 120 GByte Speicher, 16x DVD-Laufwerk und 48x CD-Brenner. Als Grafikkarte kommt eine Geforce4 Ti4200 zum Einsatz, allerdings in der Version mit 64 MByte DDR-Speicher. Als Hauptspeicher setzt Fujitsu-Siemens zwei Module mit 333 MHz schnellem DDR-RAM ein, die zusammen mit 512 MByte ebenfalls reichlich sind.
Mit solchen Komponenten wäre es eine Überraschung, schlüge der PC nicht alle Vorgänger in Benchmark-Tests. Tatsächlich macht er das ohne Probleme, obwohl Fujitsu-Siemens ein paar Punkte durch Treiber und Konfiguration verschenkt. Der PC, wie er aus der Box kommt, schafft beispielsweise 61,5 Punkte im Business Winstone 2001. Mit Intel Application Accelerator sind es schon 65,0 Punkte! Auch die hervorragenden 40,3 Punkte im Content Creation Winstone 2002 lassen sich auf 40,9 verbessern.
Durch die Hyperthreading-Technologie wird der neue Pentium 4 aber zukünftig noch schneller sein, als der Test zeigt: wenn nämlich für dieses Verfahren optimierte Applikationen verfügbar sind. Derzeit sind bei üblichen Office-Anwendungen noch Geschwindigkeitseinbußen durch den Overhead festzustellen, den ein eingeschaltetes Hyperthreading produziert (siehe Prozessortest P4/3,06 GHz).
Der Scaleo 800S besitzt ein gewöhnliches Towergehäuse, das durch die Silberfarbe und die Blenden an der Front auffällt. Um es zu öffnen, muss man drei Schrauben mit dem Schraubenzieher öffnen und dann mit aller Kraft ziehen, um die linke Seitenwand zu entfernen. Keine leichte Aufgabe! Wunschgemäß einfach geht dagegen Wartung im Inneren vonstatten. Hier kommen keine Schrauben, sondern Plastikklemmen zum Einsatz, die Platten und Laufwerke festhalten.
Von sechs USB-Anschlüssen werde zwei an der Vorderseite aus dem Gehäuse geführt. Zwecks Schalldämpfung sitzt eine wackelige Plastikabdeckung darüber, die nicht überzeugt. Praktisch ist, dass auch einer von vier Firewire-Anschlüssen an der Vorderseite sitzt, ebenso wie Mikrofon- und Kopfhörer-Buchse. Ein Firewire ist nur intern, etwa für Festplatten nutzbar. Zwei (und die verbleibenden vier USBs) sitzen rückseitig. Dort findet man dann auch all die anderen Anschlüsse, LAN, Modem, Parallelport und serielle Schnittstelle und so fort. Die Grafikkarte stellt neben VGA auch DVI für digitale Flachbildschirme und TV-Out.
Aufrüsten kann man das große Tower-Gehäuse auch noch: Drei der sechs PCI-Slots bleiben frei für Optionen, und auch eine weitere Festplatte und zwei externe Laufwerke (je einmal 3,5 und 5,25 Zoll) haben Platz. Schon vorhanden sind die genannte, schnelle Seagate Barracuda V mit 120 GByte, ein Cyberdrive-Brenner mit 48-facher Brenngeschwindigkeit bei CD-R und 16-fachem Rewrite sowie ein 16-facher LiteOn-DVD-Player, der natürlich auch CDs liest, und zwar mit bis zu 48-facher Speed.
Trotz der Highend-Grafikkarte und dem Prozessor ist das System so leise wie versprochen. Die beiliegende Utility SystemGuard erlaubt Feineinstellungen für besonders leisen oder besonders performanten Betrieb – und alles, was dazwischen liegt. Selbst bei maximaler Leistung ist die Lautstärke so gering, dass man jeden Festplatten-Zugriff deutlich rattern hört – ein Geräusch, das bei allen Standard-PCs übertönt würde. Die Stille bedeutet aber nicht Stillstand: Der Lüfter bläst merklich heiße Luft aus dem Gehäuse.
Zum Rechner gehört auch ein umfangreiches Softwarepaket mit der Works Suite 2003 von Microsoft, die neben Works for Windows unter anderem Word XP und Encarta umfasst. Auch ein DVD-Player und die Brennsoftware Nero Burning ROM 5 liegen auf CD bei. Luxus sind dann die eleganten 200 Watt-Boxen, die zum PC gehören. Für 2099 Euro kann man allerdings etwas Luxus erwarten. Eine Maus oder Tastatur sind nicht inklusive.
Als Highend-PC für Home-User bietet der Fujitsu-Siemens Scaleo 800S die Gelegenheit, einen sehr leisen, zukunftssicheren Rechner zu erwerben, der jetzt alles besitzt, was man von einem PC braucht, und sicher drei, vier Jahre oder mehr gute Dienste tun kann, wenn man die Aufrüstoptionen beizeiten wahrnimmt. Wer nicht spielt, nicht Videos schneidet oder keinen leisen PC benötigt, der zahlt zu viel Geld für nicht benötigte Ausstattung. Das Gehäuse hat bei aller Eleganz leichte Nachteile, wenn man Komponenten austauschen möchte.
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