Toshiba befindet sich mit der Integration von Touchscreens in Digitalkameras nicht mehr im Versuchsstadium. Bereits die PDR-T10, die Vorläuferin der PDR-T30, war schon mit einem Touchscreen ausgestattet. Man steuert diese Drei-Megapixel-Kamera also durch Druck auf die verschiedenen Icons statt mit einem Wählrad – wie bei Handhelds.
Dafür müssen dann aber auch der beiliegende Stift praktisch zu handhaben und das Display groß genug sein. Leider fällt das Urteil in dieser Beziehung negativ aus: Der mitgelieferte Stift überzeugt nicht. Wenn man einen PDA besitzt, sollte man besser auf dessen Stift zurückgreifen. Die direkte Eingabe mit den Fingern gestaltet sich aufgrund der Diagonale von 3,81 Zentimeter schwierig. Wenig Begeisterung löst zudem der Navigationsknopf, der wie der Touchscreen zur Steuerung des Apparates dienen soll, aus. Die Navigation in den Menüs des PDR-T30 gestaltet sich abenteuerlich, so dass man schnell wieder auf das Display zurückgreift.
Verzichten muss man bei dieser 3-Megapixel-Kamera auch auf einen optischen Sucher und auf Einstellmöglichkeiten für die Zeit- und die Blendenautomatik. Dieses Manko fällt umso stärker ins Gewicht, da die Funktionen, mit denen Toshiba seine Kamera ausstattet, nicht immer besonders nützlich sind. So kann man mit dem Stift zwar grob auf den Bildern zeichnen, wenn die PDR-T30 jedoch bis zu 16 Bilder in Folge aufnimmt, dann auf Kosten von Qualität und Einfachheit zugleich. Die Aufnahmen werden in einem einzigen Bild mit 3,1 Mio. Pixel gespeichert – heraus kommt dann eine Auflösung von 480 x 360 Pixel für jedes einzelne Fotos, nachdem man sie mühsam mit einer Bildbearbeitung auseinander geschnitten hat.
Die Inbetriebnahme erfolgt etwas stotternd und benötigt sechs Sekunden. Dann fährt das Objektiv vergleichsweise laut aus dem Metallic-Gehäuse dieser unbestritten eleganten Kamera heraus. Ist das Motiv einmal scharf gestellt, dauert es zwei Sekunden, bis eine Szene auf der SD-Memory-Speicherkarte mit acht MByte gespeichert ist – doppelt so lange wie bei den Konkurrenten.
Die Laufzeit rettet den Einsatz
Absolut positiv überrascht die Laufzeit der PDR-T30 mit eineinhalb Stunden. Rund 100 Bilder lassen sich unter Verwendung von Blitz und Display aufnehmen. Dieser Apparat bietet drei Auflösungsstufen (2048 x 1536, 1024 x 768 und 640 x 480 Pixel) und vier Kompressionsmodi im Format JPEG Exif 2.1. Zwischen 12 und 112 Fotos lassen sich auf einer 16-MByte-Speicherkarte ablegen. Bei maximaler Auflösung und schwacher JPEG-Kompression ist die Qualität der Bilder mit einer zwar durchschnittlichen Detailwiedergabe und leicht ausgewaschenen Farben annehmbar. Der Blitz bietet eine maximale Reichweite von 2,8 Metern und liefert auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen ordentliche Ergebnisse.
Der Anwender kann zwischen neun verschiedenen Aufnahmesituationen wählen (Landschaft, Porträt, Nacht, Makro et cetera), und mit der Einstellung von Weißabgleich und Empfindlichkeit lassen sich die Aufnahmen individuell korrigieren. Der Apparat bietet außerdem einen Selbstauslöser (zwei oder zehn Sekunden), drei Bildeffekte (Schwarz-Weiß, Sepia, Farbe) und einen Video-Modus (320 x 240 Pixel). Die 8-MByte-Speicherkarte bietet Platz für etwas eine halbe Minute Video ohne Ton.
Die Kamera ist kompatibel zu Mac und PC und wird unter Windows als externes Laufwerk erkannt, sobald sie an den USB-Port angeschlossen wird. Eine nicht ganz aktuelle Version des Bildbetrachters ACDSee (Version 3.1 – nicht 4.0 oder gar 5.0) liegt bei. Mit dieser Software ist Bildbearbeitung in bescheidenem Umfang möglich, sie übernimmt dafür vollständig die Katalogisierung der Aufnahmen. Das Fehlen sowohl einer echten Bildbearbeitungs-Software als auch eines optischen Suchers und die mangelnden manuellen Einstellmöglichkeiten erwecken den Eindruck, dass es sich um ein Einsteiger-Gerät handelt, wogegen allerdings wiederum Preis und Auflösung sprechen.
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