Im schicken Gehäuse des DVD-Writer 300e beziehungsweise hinter der Front des DVD-Writer 300i versteckt sich kein Ricoh-Klon mehr sondern ein NEC OEM-Laufwerk. Dem NEC ND-1100, wie der winzige Aufdruck auf dem Aufkleber des 300i verrät, wurde neben einer eigenen Frontblende auch eine HP eigene Firmware aufgespielt. Damit können keine Rückschlüsse auf den Test des Originals gemacht werden. Nominell handelt es sich bei beiden Geräten (300i und 300e) um 4-fach DVD+R(W)-Brenner. Die maximale Brenngeschwindigkeit liegt laut Hersteller mit dafür verifizierten DVD+R-Medien bei 4-fachem, bei DVD+RWs nur bei 2,4-fachem Tempo. In der Praxis erreichen beide Geräte durchschnittlich jedoch 3,7-fache Schreibgeschwindigkeit. Für eine komplette DVD (4,7 GByte) benötigen die beiden Schreiber also knapp 16 Minuten. Die Messergebnisse in punkto CD-R(W)-Brennen sind indes nicht ganz so erfreulich: im Schnitt 12,1-fache CD-Geschwindigkeit bei CD-R-Medien und 8,6-fach bei wiederbeschreibbaren CDs. Das Brennen eines 74-Minuten-Rohlings (650 MByte) dauert bei dieser Geschwindigkeit etwas über 6 Minuten, bei einer CD-RW sogar fast 9 Minuten. Aktuelle CD-Brenner benötigen für beide Aufgaben nicht mehr als 3,5 Minuten.
Die Leseleistung der beiden Modelle ist mehr oder minder gleich zu werten. Generell unterscheiden sich zwar die Leistungswerte, dies aber nur geringfügig. So schwankt etwa beim Lesen von CD-Medien das Tempo zwischen 24,4- und 25,9-facher Geschwindigkeit zugunsten der externen Variante, während sich das Verhältnis in Sachen DVD-Lesen mit 3,5- zu 3,2-facher DVD-Leseleistung zum Vorteil des internen Modells wendet.
Die mittlere Zugriffszeit schwankt bei DVD-Medien zwischen nur befriedigenden 181 ms beim internen und sehr guten 109 ms beim externen Modell. Genau so markant sind die unterschiedlichen Audio-Grabb-Leistung, 20,1x CD beziehungsweise 9,1x CD. Ebenso hat die durchschnittliche Lesegeschwindigkeit bei Daten-CDs, die zwischen 24,4- und 27,4-fachem Tempo (extern) liegt, einen größeren Abstand zueinander als das bei anderen Messwerten der Fall ist.
Die Fehlerkorrektur könnte eine leichte Überholung brauchen, arbeitet im Große und Ganze jedoch zufrieden stellend. Die Laufwerke können die 96-Subchannels sowohl lesen wie auch im Disc-At-Once-Modus (RAW DAO 96) schreiben. Damit sind Sicherungskopien geschützter Medien (Key2Audio) in den meisten Fällen kein Problem. Mit diesem System kodierte Musikscheiben können die beiden Brenner, unter Hinnahme einer geringfügig längeren Einlesezeit problemlos lesen, abspielen und auch grabben. Erwartungsgemäß werden bis auf DVD-RAM alle DVD-Typen gelesen
An der Bedienung der beiden Laufwerke, insbesondere beim formschönen Gehäuse der externen Variante, ist kaum was zu bemängeln. Der blaue Auswurfknopf ist rund geformt und gut erreichbar. Nur die Federung könnte etwas härter ausgelegt sein. Im laufenden Betrieb sind die Geräte nicht zu hören, was besonders lobenswert ist. Die mittlere Ladezeit liegt bei gut 14 Sekunden (CD und DVD). Das ist etwas lange, bewegt sich aber noch im geduldeten Rahmen.
Im Lieferumfang der beiden Geräte sind ein Installationsposter, eine Installations- und In-Betriebnahme-Anleitung, ein Handbuch, zwei Software-CDs und je eine für 4-faches Schreibtempo zertifizierte DVD+R und eine DVD+RW enthalten. Zudem liegen dem DVD-Writer 300i noch ein 40-poliges IDE-Kabel und vier Befestigungsschrauben und dem DVD-Writer 300e ein USB- und ein Firewire-Kabel sowie ein externes Netzteil bei. Das Softwarepaket besteht aus der Brennsoftware Recordnow, HPs eigene Packet-Writing-Software DLA, dem Authoringprogramm MyDVD 3, Arcsoft Showbiz 3 (Videobearbeitung), die HP DVD-Tools und Simplebackup.
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