Der Power Basic 1XD wird von Vobis in immer besseren Konfigurationen angeboten. Immer in aktuellen Konfigurationen mit limitierter Auflage, aber auch immer wieder. Das erste Modell im Januar hatte etwa noch eine 30 GByte kleine Festplatte, beim aktuellen Testgerät sind’s 40 GByte. Es soll ab 10. Mai verfügbar sein. Außer dem Namen bleibt aber auch der Preis gleich: 400 Euro. Billiger bekommt man derzeit wohl nirgends einen neuen, kompletten PC: Manche Online-Versender bieten zwar Modelle ab 320 Euro, aber ohne Betriebssystem, Software, Tastatur oder Maus, die bei Vobis alle beiliegen.
Hightech kann man die Ausstattung wohl auch mit gutem Willen nicht nennen. 128 MByte Speicher hat das System, und einen AMD-Duron-Prozessor mit 1300 MHz und lediglich 64 KByte Level2-Cache. Die sitzen auf einem Biostar-Board mit Via-Chipsatz.
Für Grafik sorgt der S3 Pro Savage. Der ist halb so wild wie er klingt. Da er keinen eigenen Speicher besitzt, bedient er sich beim Hauptspeicher. Zwischen 8 und 32 MByte Grafik sind einstellbar. Der DirectX-Test 3DMark verlangt aber volle 128 MByte Hauptspeicher als Minimum und verweigert deshalb den Dienst. Er hätte wohl ohnehin nicht mehr aussagen können, als dass das System so gut wie nicht für Spiele geeignet ist (Roguelike-Games und Textadventures einmal ausgenommen).
Auch die Applikationsleistung der Basic 1XD von Vobis kann mit den üblichen 1000-Euro-Systemen nicht konkurrieren. im Office-Test Business Winstone 2002 erreicht er 13,3 Punkte, im Content Creation Winstone 2003 15,8 Punkte. Wer aber nur die verbreitetsten Office-Funktionen nutzt, wie 80 Prozent aller PC-User, wird dennoch keine Probleme bekommen. Nur komplexe Vorgänge MP3-Rippen, Videobearbeitung oder auch das Erstellen von Serienbriefen erfordern deutlich verlängerte Wartezeiten.
Als einziges optisches Laufwerk hat Vobis ein 52x-CD-ROM von LG Electronics eingebaut. Datensicherung oder -austausch ist nur über Netzwerk vorgesehen, da es auch keine Floppy gibt, aber einen Netzwerkanschluss. Wer Daten per Turnschuhnetzwerk übertragen will, kann immer noch einen USB-Stick mit Plattenspeicher verwenden. Apropos, die Festplatte von Samsung fasst 40 GByte Daten.
Durch CD-Laufwerk und Fast-Ethernet-Buchse ist das Office-System komplett ausgestattet – es gibt nichts, was man unbedingt noch zum Betrieb bräuchte. Auch die Software macht den Rechner startbereit – Windows XP Home gehört zum System, und auch das Office-Paket Lotus Smartsuite 9.8 ist enthalten. Wer ein schlichtes Office-Terminal sucht, ist beim Basic 1XD also richtig. Für Einzelbüros oder Heimanwender besteht ein kleiner Nachteil darin, dass ein Modem nicht onboard ist.
Nachrüsten ist mit dem Basic 1XD kein Problem. Das Mainboard bietet jede Menge Optionen, und das Tower-Gehäuse ist ohnehin überdimensioniert. Ein 5,25- und zwei 3,5-Zoll-Laufwerksschächte stehen intern wie extern zur Verfügung. Alle drei PCI-Slots, ein CNR-Slot sowie der AGP für eine mächtigere Grafikkarte sind frei. Das Mainboard bietet sogar noch ungenutzte Features: Von vier USB-Slots sind nur zwei nach außen geführt.
Das wichtigste Update wäre ein größerer, möglichst auch schnellerer Speicher als die 128 MByte SD-RAM, die Vobis eingebaut hat. Das Board besitzt nämlich 4 Speicherbänke, zwei für SDRAM bis 133 MHz und zwei für DDR-RAM bis 266 MHz. Da Windows XP für 256 MByte optimiert ist, steigt die Performance mit extra Speicher spürbar.
Die Konfiguration des Testgeräts lässt ein paar Wünsche offen. So ist im Bios ein nicht existentes Floppy-Laufwerk als Boot-Laufwerk eingestellt, mit der Konsequenz, dass der User jedes Mal F1 für Weiter drücken muss, um den Bootvorgang fortzusetzen. Auch ist das Office-Paket von Lotus nicht vorinstalliert. Und die Größe des Grafikspeichers (8-32 MByte) sollte man eigentlich über den Grafiktreiber verstellen können: das klappt nicht, nur im Bios. (Die Verantwortung für diesen Fehler dürfte bei Hersteller S3 und deren Treiber liegen.) Und während das Mainboard zwar die Überwachung der CPU-Temperatur, der Lüftergeschwindigkeit und anderer Parameter erlaubt, gibt es keine Möglichkeit, den für ein System mit Onboard-Grafik erstaunlich lauten PC ein wenig leiser zu stellen.
Der Basic 1XD ist das erwartete Minimalsystem. Wenn Leistung nicht im Vordergrund steht, und auch nicht die Wartungs- und sonstigen Folgekosten, sondern der Anschaffungspreis pro Arbeitsplatz, hat Vobis die besten Argumente. Es ist gelungen, für den kleinen Preis ein PC-Paket zusammenzustellen, das vollständig und sofort einsetzbar ist. Wer einen Zweit-PC sucht, sei es als Office-System zu Hause oder für bisher nicht mit EDV ausgestattete Büros, bekommt hier einen – mit nicht mehr als der minimalen Ausstattung, aber für denkbar wenig Geld.
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