Zweifellos stellt der neuen Apple-Chip G5 eine großartige Weiterentwicklung für die Apple-Anwender dar. Die Messmethoden bei den SPEC-Benchmarks hinterlassen jedoch einen faden Beigeschmack.
Stattdessen hätte Steve Jobs mehr Benchmarkwerte mit realen Applikationen präsentieren und anhand dieser die Vorteile der neuen Architektur beleuchten sollen. Die präsentierten Photoshop-Tests zeigen, wie gut sich die Apple-Plattform gegenüber der x86-Welt in Szene setzen kann.
Bei den von Apple/Veritest präsentierten SPEC-Werten ist hingegen Vorsicht geboten. Allzu stark sollten die von Apple präsentierten Zahlen nicht verallgemeinert werden. Intel-Systeme können bei Verwendung optimierter Compiler deutlich bessere Werte erzielen. Aus diesem Grund setzt auch Intel-Erzrivale AMD auf die Compiler aus dem Hause Intel.
Ein fairer Vergleich der beiden Systeme auf Basis der SPEC-Benchmarks ist trotzdem möglich. Hierzu müssten beide Architekturen mit sämtlich zur Verfügung stehenden Optimierungs-Methoden gegeneinander antreten. Die Testmethoden von Apple/Veritest sind hingegen eindeutig zugunsten der G5-Plattform gestaltet worden. Für die x86-Architektur war offensichtlich kein Optimierungspotential mehr vorhanden. Ganz im Gegenteil: Apple/Veritest haben sich alle Mühe gegeben, die Intel-Plattform schlecht aussehen zu lassen. Schade auch, dass keine Vergleichswerte der bisherigen Apple-Architektur veröffentlicht wurden. Diese wäre doch gerade für Apple-User sehr interessant. Der zweifelhafte Vergleich zur Intel-Plattform dürfte wohl kaum zu einer massenhaften Abwanderung von P4-Usern ins Apple-Lager führen.
Think Different: Dank sehr zweifelhafter Messmethoden ist für Apple-Gründer Steve Jobs der neue Power MAC G5 der schnellste Rechner der Welt.
Weitere Links zum Thema
- Streit um schnellsten PC
- Standard Performance
Evaluation Corporation - Testdokumentation Apple/Veritest
- Performance-Analyse des G5 von einem Apple-User
- Apple-Benchmarks
- Fortran-Compiler unter Linux (PDF)
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