Intel war der Meinung, dass das Codieren des Taktmultiplikators noch im Werk erforderlich sei, da es Probleme mit Händlern gab, die es mit dem Berufsethos nicht so genau nahmen, die Prozessoren mit höheren Taktraten neu auszeichneten und entsprechend den Preis erhöhten. Privatanwender protestierten, aber die Unternehmen, die den Löwenanteil an Computern kaufen und nicht übertakten, blieben gleichgültig. Verblüffenderweise sprach Intel vor kurzem auf dem Intel Developers Forum davon, für PC-Enthusiasten ein Mainboard auf den Markt zu bringen, das Übertakten erlaubt. Das wäre das erste, seit die Praxis des Codierens der Taktmultiplikatoren eingeführt wurde.
Überprüfung des Mainboards
Vor dem Übertakten gilt es zu überprüfen, ob das Mainboard in der Lage ist, Prozessoren zu übertakten. Dazu kann man im PC-Handbuch den Abschnitt über die CPU-Installation durchsehen. Mit etwas Glück findet man entweder ein BIOS-Setup-Menü oder eine Reihe von Schaltern bzw. Jumpern auf dem Mainboard, mit denen sich FSB, Spannung, Takt, PCI/AGP und Speicherbus-Multiplikatoren steuern lassen. Wirklich notwendig ist nur die FSB-Einstellung, doch hat man ohne die anderen deutlich weniger Möglichkeiten.
Durch das Übertakten muss das Mainboard der CPU Befehle erteilen – was nicht seine übliche Betriebsart ist. Hat man einen Computer von einem der großen Hersteller wie zum Beispiel IBM, ist es wahrscheinlich, dass das Mainboard keine Übertaktungsfähigkeiten bietet. Selbst bei Mainboards im Consumer-Segment sind Übertaktungsmöglichkeiten nicht immer garantiert.
Leistung der Komponenten
Bei einem Prozessor, der sich um 50 Prozent oder noch mehr beschleunigen lässt, darf man nicht vergessen, dass wahrscheinlich weder Videokarte noch Speicher mithalten können. Ein übertaktbares Mainboard bietet entweder mehrere PCI/APG- und Speicherbus-Verhältniszahlen beziehungsweise gestattet es, diese mit ihren empfohlenen Betriebsparametern fest einzustellen.
Speichergeschwindigkeit
Die Speichergeschwindigkeit ist oftmals mit dem FSB verbunden, doch es gibt auch Mainboards, die die Speicherbusgeschwindigkeit sperren. Ist es nicht unbedingt erforderlich, sollte man die Finger davon lassen. Die Hälfte der Leistungsverbesserung, die man nach dem Übertakten einer CPU sieht, kommt von der beschleunigten Kommunikation zwischen dem Prozessor und dem Speicher. Schneller Speicher findet sich im Überfluss auf dem Markt für DDR-Systeme (der Mehrheit der verfügbaren Computer). Das trifft ganz besonders auf den Celeron zu, da die niedrigere Speichergeschwindigkeit einer der Hauptgründe für seine „Preisgünstigkeit“ ist.
Strombedarf
Es ist wichtig zu wissen, wie viel Strom der eigene Prozessor benötigt. Wie auch ein Motor bei höheren Geschwindigkeiten mehr Energie verbraucht, wird die CPU mehr Strom benötigen. Das ist einer der „riskanten“ Aspekte des Übertaktens. Zuviel Strom kann dazu führen, dass der Prozessor zu heiß wird und nicht mehr funktioniert. Auch nur geringfügige Abweichungen im Herstellungsprozess können die Betriebsspannung einer CPU deutlich beeinflussen, weshalb es nicht ratsam ist, den Prozessor mit einer Spannung von mehr als 10 Prozent über dem für diesen Prozessor bei dieser Taktrate vorgeschlagenen neuen Wert zu betreiben. Und selbst dann verlässt man sich auf die Reserven des Hardware-Designs in punkto Belastbarkeit – nichts für schwache Gemüter. Liegt einem daran, auch das Letzte an Leistung herauszuholen, kann man die Spannung erhöhen. Ist langfristige Stabilität wichtiger, sollte man das auf Testzwecke beschränken.
Dies ist auch die beste Gelegenheit zur Überprüfung der Stromversorgung in dem zu übertaktenden System. Geschwindigkeit erfordert Strom, und eine instabile Stromversorgung führt unweigerlich zu instabilen Prozessoren. Intel-Prozessoren sind hungrige Biester und konsumieren 40 bis 75 Watt Strom. Eventuell benötigt die Grafikkarte weitere 50 Watt. Das ist bereits ein Verbrauch von mindestens 100 Watt – ungefähr die Hälfte bis zu einem Drittel eines typischen OEM-Geräts. Mehrfach- oder schnelle Laufwerke benötigen noch mehr Strom, ebenso USB- und FireWire-Geräte, besonders hungrige busgespeiste Geräte wie zum Beispiel Scanner oder Festplatten. Ein zu übertaktender Computer sollte mindestens ein 350 Watt-Netzteil haben; bei mehreren SCSI-Laufwerken oder einem RAID-Array erhöht sich der Bedarf noch weiter.
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