Es gibt eine Reihe von Problemen, die verhindern können, dass Samba bidirektionale Netzwerk-Verbindungen zwischen Windows- und Linux-Systemen korrekt einrichtet. Vermeiden Sie eine langwierige Fehlerbehebung, indem Sie die Lösungen für zwei häufig auftretende Probleme kennen lernen: Konflikte mit Windows-Passwörtern und die so genannte Host-Falle.
Dieser Artikel geht von den folgenden Voraussetzungen aus: Sie haben Samba korrekt installiert und Smb.conf konfiguriert, Sie können das Linux-System in Windows im Dialogfeld Netzwerkumgebung sehen, doch Sie können nur Ihren Linux-Rechner im Linux-Gegenstück der Netzwerkumgebung (z.B. LinNeighborhood oder smbclient) finden. Was stimmt hier nicht? Hier zwei der wahrscheinlichsten Erklärungen.
Lösen von Sambas Problemen mit Windows-Passwörtern
Beim Beheben von Netzwerk-Konflikten zwischen Samba und Windows-Shares sollten Sie als Erstes die Windows-Passwörter überprüfen. Stellen Sie fest, ob die folgenden beiden die Windows-Passwörter betreffenden Probleme vorliegen:
- Die Netzwerk-Protokolle von Windows erfordern die Verwendung des gleichen Benutzernamens auf beiden Systemen. Wenn Sie also als „Mike“ angemeldet sind, können Sie nicht auf die Windows-Rechner zugreifen, solange diese nicht auch mit einem Account für den Namen „Mike“ konfiguriert sind, wobei dieser auch angemeldet sein muss.
- Wenn auf dem Windows-PC neuere Versionen von Windows ausgeführt werden (Win 98 mit Service Pack 2 oder neuer, einschließlich Windows 2000), müssen Sie die verschlüsselten Passwörter auf den Windows-Rechnern deaktivieren. Suchen Sie in den Dokumentations-Verzeichnissen von Samba (auf Red Hat-Systemen befinden sich diese im Samba-Verzeichnis unter /usr/share/doc) nach Dateien, die den Registrierungsschlüssel (reg key) für die Windows-Version enthalten, die Sie ändern möchten. Klicken Sie im Windows-System auf Start, wählen Sie Ausführen [Run], geben Sie regedit ein, und klicken Sie auf OK. Wählen Sie im nun geöffneten Registrierungs-Editor den entsprechenden Zweig aus, und ändern Sie hier den Standard-Wert, wie in der Samba-Dokumentation angegeben.
Sie haben noch immer Probleme? Dann lesen Sie weiter.
Auswege aus der Host-Falle in Samba/WindowsWenn Sie mit den oben genannten Vorschlägen Ihre Samba-Konflikte nicht beheben konnten, sind Sie wahrscheinlich in die berühmte Host-Falle getappt.
Möglicherweise haben Sie Ihre /etc/hosts-Datei so konfiguriert, dass sämtliche Computer in Ihrem Netzwerk aufgeführt werden. Dies geschah in der Annahme, dass diese Datei im Notfall die erforderlichen IP-Adressen liefern könnte. Und natürlich wurde Samba so konfiguriert, dass es diese Datei überprüft – jedenfalls scheint es so. Tatsächlich überprüft Samba jedoch die Funktion gethostbyname(). Die Konfiguration einiger Distributionen, zu denen auch Red Hat gehört, sorgt aber dafür, dass diese Funktion nur den Namen des gegenwärtigen Hosts angibt und nicht den Inhalt von /etc/hosts.
Um die anderen Computer Ihres Netzwerks sehen zu können, müssen Sie daher die Konfigurationsdatei von Samba bearbeiten und die Option name resolve order vom standardmäßigen host lmhost broadcast win in lmhost broadcast win ändern, so dass gethostbyname() nicht mehr beachtet wird.
Zur Ausführung der erforderlichen Änderungen in der Konfigurationsdatei von Samba gehen Sie wie folgt vor:
- Öffnen Sie in einem Terminal-Fenster eine Sitzung als Superuser. Geben Sie su ein, drücken Sie die Taste [Enter], und geben Sie Ihr Root-Passwort ein.
- Starten Sie einen Text-Editor, und öffnen Sie /etc/smb.conf. Hinweis: Auf bestimmten Systemen befindet sich diese Datei unter /etc/samba/smb.conf.
- Suchen Sie den Abschnitt, der mit dem folgenden Text beginnt: #All NetBIOS names must be resolved to IP addresses.
- Entfernen Sie das Semikolon am Beginn der Zeile „;name resolve order =…“
- Löschen Sie in derselben Zeile das Wort „host“. Stellen Sie sicher, dass in dieser Zeile „lmhosts“ steht.
- Speichern Sie /etc/smb.conf (oder, falls sich die Datei unter /etc/samba befindet, speichern Sie sie als as /etc/samba/smb.conf).
- Öffnen Sie im selben Verzeichnis die Datei mit dem Namen lmhosts. Falls diese Datei nicht existiert, erstellen Sie eine neue Textdatei.
- Geben Sie in lmhosts sorgfältig die IP-Adressen aller Computer Ihres Netzwerks ein, gefolgt von sämtlichen Domänennamen und Aliases, sofern vorhanden. Hierzu ein Beispiel:
127.0.0.1 localhost.localdomain localhost
192.168.1.44
lothlorien.middle-earth.org lothlorien
192.168.1.45 bag-end.middle-earth.org bag-end
192.168.1.46 moria.middle-earth.org moria
192.168.1.47 mordor.middle-earth.org mordor - Speichern Sie lmhosts in demselben Verzeichnis, das auch contains Smb.conf enthält.
- Schließen Sie den Text-Editor.
- Bleiben Sie im Terminal-Fenster im Superuser-Modus. Geben Sie /etc/rc.d/init.d/smb restart ein, und drücken Sie die Taste [Enter]. Hinweis: Dieses smb genannte Skript kann sich in bestimmten Systemen in anderen Verzeichnissen befinden.
- Versuchen Sie nun einen erneuten Netzwerk-Zugriff.
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