Organische LEDs – die Displays der Zukunft

Nichts davon hat die Unternehmen davon abbringen können, intensiv in diese Technologie zu investieren – die Vorteile der OLEDs sind zu überzeugend. Nicht nur besteht das Potential, Displays in vielen verschiedenen Formen zu erzeugen, die Technologie ermöglicht auch, weit hellere, dünnere und effizientere Displays zu erzeugen als mit allen anderen Verfahren zur Herstellung von Flachbildschirmen. Die überwältigende Mehrheit der Flachbildschirme und Laptop-Monitore verwenden heutzutage Anzeigen auf Basis von Dünnfilmtransistoren und Flüssigkristallen, TFTLCD (Thin Film Transistor Liquid Crystal Display), die aus einer Anordnung von Pixeln bestehen, die wiederum aus drei schaltbaren Elementen zusammengesetzt sind, die Licht durch rote grüne oder blaue Filter passieren lassen. Dahinter ist eine sehr helle Lichtquelle vonnöten, da jeder der Filter sogar im eingeschalteten Zustand etwa zwei Drittel des Lichts blockiert – und das Hintergrundlicht ist auch dann eingeschaltet, wenn der Bildschirm schwarz ist.

Mit je drei Elementen für Rot, Grün und Blau ist die Anordnung der Pixel bei OLED-Displays dieselbe, da aber jedes Element bereits selbst Licht mit der richtigen Frequenz abstrahlt, wird kein Licht erzeugt, das nicht zum Bild beiträgt. Hierdurch ergeben sich massive Einsparungen – der Bildschirm von IDTech benötigt angeblich nur 25 Watt, um eine Lichtausbeute von 300 Candela pro Quadratmeter zu erzielen. Entsprechende LCDs benötigen dreimal soviel Energie. Da OLEDs keine Hintergrundbeleuchtung benötigen und mit weit weniger Lagen auskommen als TFTLCDs, sind sie weitaus dünner, und da sie keine polarisierten Filter verwenden, ist der Betrachtungswinkel erheblich größer. Auch der Temperaturbereich, in dem diese Displays arbeiten, ist erheblich breiter.

Obwohl es bereits erste kommerzielle Produkte gibt, stecken OLEDs noch in den Kinderschuhen. Zunächst wird man sie wohl als Hintergrundbeleuchtung für LCDs einsetzen und in Produkten, bei denen es mehr um ein dünnes Display und niedrigen Energieverbrauch geht als um eine lange Lebensdauer. Mobiltelefone bleiben beispielsweise nur selten länger als achtzehn Monate in Gebrauch. In gewissem Maße treffen diese Überlegungen auch auf Laptops zu, besonders, da heute Stromspar-Prozessoren den Bildschirm zum größten Energieverbraucher machen. Eher Zukunftsmusik sind esoterischere Anwendungen, etwa als Beleuchtung für Wohnungen, als Fernsehschirm auf Cornflakes-Packungen oder für leuchtende Kleidungsstücke. Es gibt aber nur wenige Forscher, die glauben, dass diese in zehn oder zwanzig Jahren nicht umgesetzt sein werden. OLEDs sorgen für eine leuchtende Zukunft.

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