Wie scharf sind Blade-Server wirklich?

Um festzustellen, ob ein Unternehmen von Blade-Servern überhaupt profitieren würde, sind zunächst die Infrastruktur und die Anforderungen der IT-Server zu betrachten und ein paar einfache Dinge zu klären: Ist Platzmangel ein chronisches Problem im Serverraum? Steigen die Server-bezogenen Anforderungen und Bedürfnisse des Unternehmens zurzeit oder in absehbarer Zukunft so rasant an, dass der Serverraum irgendwann nicht mehr genügend Platz bietet? In diesem Fall können Blade-Server sehr wohl die gesuchte, Platz sparende Lösung sein. Man stelle sich vor: Sechs autonome 4-HE-Server mit Dual-CPUs können durch einen einzigen 3-HE-Blade-Server ersetzt werden.

Werden in einem Rechenzentrum Remote-Server betrieben, für die pro Rack Gebühren anfallen? Durch Blade-Server kann man entweder mehr Server in dem gemieteten Raum einsetzen oder womöglich den benötigten Platz durch einen Wechsel auf Blade-Server verringen.

Weiter können Blade-Server in einer Remote Office-Umgebung eingesetzt werden. Hier ein Beispiel: Ein Unternehmen hat ein Hauptbüro und zehn Filialen. Anstatt nun mehrere autonome Server in den Filialen einzusetzen, zieht man ein halbbestücktes Blade-Server-Chassis vor. Die Ausführung und Software der Blade-Server ermöglicht eine uneingeschränkte externe Verwaltung. Tatsächlich sind bei den meisten Blade-Servern hochleistungsfähige Remote-Deployment- und Remote-Verwaltungs-Softwarepakete enthalten. Mit dieser Software lassen sich die meisten gängigen Betriebssysteme nicht nur extern installieren, nach ihrer Installation können sie auch extern konfiguriert, nachgebildet, wiederhergestellt und verwaltet werden. Manche bieten sogar vorgefertigte Server-Abbilder für bestimmte Einsätze an, zum Beispiel als Mail-Server, Applikationsserver oder Web-Server, die mit nur wenigen Mausklicks auf Server-Blades geklont werden können.

In einer Filialumgebung sind Techniker hierdurch in der Lage, direkt vom Hauptbüro aus an den technischen Installationen zu arbeiten, ohne die 10 Filialen bereisen zu müssen. Und bei wachsenden Anforderungen an die einzelnen IT-Server in diesen Filialen ist es kein Problem, einen weiteren Server-Blade zu bestellen und im Gehäuse zu installieren. Für den Fall, dass ein einzelner Server ausfällt, kann man einen Ersatz direkt vor Ort oder sogar im Chassis/Gehäuse selbst bereithalten, der dann für den ausgefallenen Server einspringen kann, bis Service beziehungsweise Support zur Reparatur des defekten Geräts zur Verfügung steht.

Telekommunikationsfirmen und Rechenzentrum-Hosting-Services wie ISPs und Anbieter von Anwendungsdiensten, Server- und Speichersystemen waren die Ersten, die Blade-Technologie bei sich einführten und seither davon profitieren. Sie erkannten die mit der Unterbringung mehrerer Server auf derselben Fläche verbundenen Vorteile und konnten bei Betriebskosten für Strom, LAN-Verkabelung, Switches, Installation, Konfiguration, Verwaltung und Wartung Einsparungen erzielen.

Auch Banken und Finanzinstitute haben aus dieser Technologie Vorteile gezogen, indem sie in manchen Filialen die relative Sicherheit interner Datenserver nutzen, jedoch keinen Vollzeit-Informatiker direkt an Ort und Stelle benötigen: Stattdessen machen sie sich die von diesen Servern bereitgestellten integrierten und ausgereiften Remote-Fähigkeiten zunutze.

Außer den drei hier besprochenen Anbietern waren auch Advantech und NEC zur Teilnahme am Test eingeladen, doch war keine dieser beiden Firmen in der Lage, rechtzeitig ein Gerät zur Verfügung zu stellen. Nachfolgend ein Blick auf die Server, die sich dem Test stellten.

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