IBM wählt einen ausgesprochen modularen Ansatz für sein BladeCenter-Gehäuse, in dem sich Server-Blades, Speicher-Blades und künftig auch Blades für verschiedene andere Zwecke wie Netzwerkbetrieb unterbringen lassen. Für den Test stellte IBM ein vor Leistung strotzendes Server-System zur Verfügung.
Jeder Blade unterstützt bis zu zwei Intel Xeon-Prozessoren, 8 GByte RAM und zwei 40 GByte-Festplattenlaufwerke. (Eingeschränkt wird das durch die 2,5 Zoll-Bauform der Festplattenlaufwerke; IBM geht jedoch davon aus, dass die Kunden ihre Daten nicht intern auf dem Server speichern wollen, sondern in einem NAS- oder SAN-System oder auf einem Speicher-Blade.)
Mit einer Höhe von 7 HE nimmt der IBM mehr Platz im Rack ein als Dell und HP kombiniert. Dafür unterstützt er bis zu 14 HS20 Server Blades beziehungsweise sieben HS20 Server Blades und sieben 3,5 Zoll SCSI-320 HotSwap-fähige Dual RAID Subsysteme. Den räumlichen Mehrbedarf macht er mit seinen Spezifikationen mehr als wett. Dieser Server kommt mit Sicherheit nicht in durchschnittlichen Web- oder E-Mail-Servern oder selbst in Filialen und Außenstellen zum Einsatz (es sei denn, diese sind sehr groß). Dieses Gerät ist für Kunden von Vorteil, die entweder an dediziertem Clustering, Server-Farmen oder voller, einfach zu verwaltender Server-Redundanz interessiert sind.
Nachdem dieser Server zu spät für diesen Test eintraf, war die Zeit für eine gründliche Beleuchtung der Deployment-Software etwas zu knapp. Das, was in der kurzen Zeit erkannbar wurde, aber auch die Anleitungen selbst waren beeindruckend. Die Schnellinstallation von Windows 2000 Advanced Server auf diesem Server stellte sich als ebenso unkompliziert heraus wie die auf den anderen Blade-Servers in diesem Test.
Das IBM-Blade-Gehäuse hat Platz für zwei riesige redundante Lüfter, von denen jeder 9,2 Kubikmeter pro Minute bewegen kann (mehr als das durchschnittliche Zweirohrsystem in Haushaltsklimaanlagen). Und mit vier integrierten 1200 Watt starken redundanten Netzanschlüssen lassen sie sich auch kaum in die Knie zwingen. IBM bietet zudem ein optionales geräuschunterdrückendes Modul an, das zur Schalldämpfung angebracht werden kann.
Ein Nachteil dieses leistungsstarken Systems ist die Nutzung von 2,5 Zoll ATA100-Festplatten. Doch hat jeder Blade einen SCSI-Erweiterungsanschluss für ein optionales Speichermedium, der einen Ultra320 RAID1-Controller zur Datenspiegelung und Rückwandanschlüsse für zwei während des Betriebs austauschfähige Festplatten unterstützt. Selbstverständlich nimmt diese Option auch mehr Platz ein.
Die tatsächliche KVM-Umschaltung wirkt bei diesem Gerät recht unausgefeilt. Statt mit der Tastatur zwischen den Servern wechseln zu können, muss der Anwender eine individuelle „Console Select“-Taste auf der Vorderseite jedes einzelnen Blade-Servers drücken. Dafür ist das Managementmodul mit einer integrierten Web-Utility ausgestattet, mit der sich über einen Webbrowser das Gehäuse und die Blades verwalten lassen.
Hersteller und Produkt | IBM | Eserver BladeCenter und HS20 Server Blades |
Preis | Chassis ab ca. €4300 | Blade-Server ab €2000; HS20 SCSI Speichererweiterung ca. €465 |
Anbieter | IBM | www.ibm.de |
Kompatibilität | nicht bewertet | – |
Zukunftssicherheit | 8 | sehr beeindruckend ist, dass man diesem Gerät einen zusätzlichen Prozessor und 3,5 Zoll SCSI-Festplatten hinzufügen kann |
Investitionssicherheit | 8 | bei gleichem Preis leistungsstärker als die Blades von Dell, obwohl billigere Festplatten eingesetzt werden |
Service | 6 | 3-Jahre Vor-Ort-Garantie mit Service am nächsten Arbeitstag. Vielfältige zusätzliche Supportprogramme sind erhältlich |
Gesamtwertung | 7,0 |
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