Intel plant in 2004 eine Madison-Version mit neun MByte Cache. HP zieht mit?
Als Mitentwickler des Itanium werden wir die Roadmap natürlich mitgehen. Unsere eigene Roadmap sieht vor, dass die Alpha-Linie 2006 ausläuft, für PA-RISC ist das Ende derzeit offen. Sicher ist aber, dass alles auf den Itanium hinausläuft.
Im Jahr 2005 setzt Intel eigenen Angaben zufolge mit dem „Montecito“ noch eins drauf: Der Chip soll dann erstmals aus zwei Itanium-CPU Kernen bestehen und auf demselben Siliziumstück sitzen. Ein doppelter Itanium würde die Kosten für die Leistung pro Chip deutlich reduzieren. Sie wollen bald ein „Madison-Modul“ vertreiben, das zwei Prozessoren vereinen kann. Wann kommt dieses Modul? Sun und IBM sind Ihnen ja bereits auf den Fersen.
Das mx2 Dual Processor Module und der zugehörige Chipset sx1000 haben wir auf dem Intel Developer Forum im Februar erstmals vorgestellt. Mx2 wird bei uns übrigens intern als „Madison mal zwo“ gelesen. mx2-basierte Server werden wir in der ersten Hälfte 2004 anbieten.
Ihre Cheftechnikerin Shane Robison erklärte im Herbst vergangenen Jahres vor Analysten, mit dem Einsatz des doppelten Itanium wolle man IBMs Vormachtsstellung im Server-Markt brechen. Wie sehen Sie Ihre Chancen, IBM zu überholen?
Nun, die Analysten sind in dieser Frage uneinheitlich – wem wollen Sie da glauben, eigentlich sollten die doch identisches Zahlenmaterial vorliegen haben. Die Mehrzahl der Analysten sagt aber, dass HP die Nummer 1 im HW-Server-Geschäft ist – gerade durch die von uns erzielte Performance.
Bislang haben Sie in Ihren Unix-Maschinen selbst entwickelte PA-RISC-CPUs eingesetzt. Der Superdome-Server etwa ist in der Lage, 64 PA-RISC-Chips zu nutzen, dieses Jahr sogar 128 Stück des PA-RISC 8800. Laut Robison soll dieser Rechner anstelle der besagten CPUs auch die Itanium-Nachfolger beherbergen können. Setzen Sie – ähnlich wie NEC oder auch Sun – nun verstärkt auf Itanium 2/Madison und lassen die Eigenentwicklung PA-RISC-Chip im Hintergrund weiterlaufen?
Wir verfolgen wie gesagt eine klare Strategie zur Konsolidierung: Künftig fahren wir IA32 in der Proliant-Linie und Itanium für die Enterprise-Klasse, auf allen Betriebssystemen und im Nonstop-Bereich.
Sie haben nach wie vor das Unix-Derivat HP-UX im Rennen. Wie verträgt sich HP-UX mit Linux? Wo wollen Sie künftig Ihren Schwerpunkt setzen?
Wir haben eine ganze Reihe von Kunden, die HP-UX auf Itanium nachfragen. Es ist nämlich unwahrscheinlich, dass große Konzerne ihre geschäftskritischen Anwendungen auf Linux portieren. Das ist eben Open Source – mit allen Vor- aber auch Nachteilen. Wir bieten beispielsweise eine genaue Roadmap mit Weiterentwicklungen von HP-UX an – bei Linux kann der Kunde nur hoffen, dass diese oder jene Neuerung irgendwann einmal durchgeführt wird.
Befürchten Sie übrigens eine Klage durch SCO?
Nein, denn wir zahlen unsere Lizenzgebühren.
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