In diesem Testbericht werden missionskritische Webserver für Unternehmen untersucht, wobei das Augenmerk insbesondere auf Skalierbarkeit und Redundanz fällt. Im Beispiel-Szenario finden sich die Spezifikationen, die an die Hersteller gesandt wurden, deren Produkte an diesem Test teilnahmen.
Wie im Verlauf dieses Testberichts deutlich werden wird, hat jeder Hersteller die Lösung dieses Szenarios auf andere Art und Weise interpretiert. Trotzdem konnten sie alle ein Erfolgsniveau aufweisen, das angesichts der starken Unterschiede bei den angebotenen Lösungen überrascht.
Dell lieferte ein 3U-Height PowerEdge 1655MC Blade-Gehäuse mit zwei separaten Blades, die unterschiedlich konfiguriert waren. Beim ersten handelte es sich um eine Single-CPU-Implementierung mit 128 MB RAM, während das zweite eine Dual-CPU-Implementierung mit 256 MByte RAM war. Bei den Acer- und IBM-Modellen handelte es sich in beiden Fällen um Dual-Intel Xeon 2U-Plattformen, während Apple eine 1U-Plattform lieferte.
Vor dem eigentlichen Hardware-Test sei auf einige technische Schwierigkeiten hingewiesen.
Zuerst das Problem der Bandbreite: Natürlich wird ein Unternehmen, das ein Cluster von vier Webservern benötigt, eine relativ große und stark frequentierte Website betreiben, die nicht nur statische Seiten, sondern auch dynamische Inhalte aus einem separaten Datenbank-Server oder Cluster (Datenbank-getrieben) umfasst. Die Anforderungen eines solchen Unternehmens hinsichtlich der Bandbreite sind also sehr viel größer als die eines kleineren Unternehmens, das sich stärker auf die traditionellen Methoden des Web-Serving verlassen und seine(n) Webserver üblicherweise im eigenen Hause halten kann. Obwohl Tele Housing/Kollokation in einem externen Datenzentrum immer noch eine recht teure Lösung für Unternehmen mit höheren Anforderungen an das Web-Serving darstellt, ist es im Allgemeinen dennoch preiswerter, als leistungsfähigere Internetverbindungen aufstocken und installieren zu müssen, nur um die Nachfrage des Webserver-Traffics zu erfüllen. Datenzentren haben aber mehr vorzuweisen als nur eine große Bandbreite – nämlich Extras wie dedizierten Rack-Platz, dedizierte Sicherheit, spezielle Kühlsysteme, Notfall-Stromgeneratoren und mehrere Internetverbindungen.
Die Internet-Bandbreite ist – selbst auf der Stufe, die man sich am meisten wünscht – immer noch relativ langsam. Die durchschnittliche Übertragungsrate von ATM (Asynchronous Transfer Mode) beträgt etwa 155 MBit/s. (Man bedenke: Megabit, nicht Megabyte pro Sekunde!) Die wichtigsten Anbieter von Bandbreite verfügen über zwei bis vier miteinander verbundene ATM-Kanäle zu je 155 MBit/s. Anwender können auf solche Dienste mit maximal 2 MBit/s zugreifen, wobei die Durchschnittsgeschwindigkeit im Downstream zwischen 56 und 256 kBit/s liegt.
Die zweite Überlegung ist der tatsächliche physische Platzbedarf. Die Anbieter von Bandbreite, die auch Kollokations- oder Tele-Housing-Dienste anbieten, stellen den Serverplatz in Rechnung, dessen Preis sich auf der Grundlage einer Gebühr pro Rack-Einheit (U) berechnet. Ist man also in der Lage, mehr Server auf kleinerem Raum unterzubringen, heißt das, dass man ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und eine bessere Kapitalrendite (ROI) erzielt, da es sich um wiederkehrende Kosten handelt. Diese Überlegung ist vor allem dann sehr wichtig, wenn man vorhat, mehrere Server zu betreiben, oder zukünftige Expansionen plant. In diesem Bereich können Blade-Server ihre Vorteile ausspielen, denn mit ihnen kann man mehrere CPUs (zwischen 1 und 20) in einem einzigen 3U- bis 7U-Gehäuse unterbringen. Wo physischer Rack-Platz bares Geld bedeutet, ist dies eine wertvolle Lösung.
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