Im Vergleich zur anfänglichen Entwicklung bei CD-Brennern sind die DVD-Pendants um einiges schneller. Die „großen Brüder“ der CD-Brenner gehen in die zweite Runde, und mit ihnen kommt, schon wieder, ein neues Format: die einmal beschreibbare DVD+R. Mit ihr möchte die DVD+RW-Allianz dem DVD-R-Lager Paroli bieten.
Seitens vieler Befürworter der DVD+RW-Technik stößt dieser Schritt auf Unverständnis. Schließlich sind die Preise für beide Medien derzeit in etwa gleich und beim jetzigen Produktionsstand dürfte sich da kaum etwas ändern. Für die DVD+RW spricht zudem ihre Wiederbeschreibbarkeit im Gegensatz zur DVD+R. Die Hersteller begründen die Einführung von DVD+R mit angeblichen Forderungen aus dem Markt – sprich: von Kunden – nach einem einmal beschreibbaren Pendant zur DVD+RW mit längerer Beständigkeit. Tatsächlich können die Daten bei einer DVD+R länger bestehen bleiben als bei einer DVD+RW – diese Eigenschaft verhält sich synchron zur CD-R und CD-RW. Die neuen Medien verfügen über ein anderes organisches Substrat, welches als „Schreibfläche“ dient. Dieses weist eine höhere Dichte auf als das Substrat der DVD+RW, weswegen es wiederum einen stärkeren Laser mit erhöhter Lichtleistung erfordert, um diese zu beschreiben. Das ist auch der Grund, warum erst die zweite Generation der DVD+RW-Brenner DVD+R beschreiben können und es kein Update auf das neue Format für die Geräte der ersten Generation gibt: der Laser in den ersten Geräten ist zu schwach! Dieses Substrat mit erhöhter Dichte verlängert auch die Beständigkeit geschriebener Daten auf dem Medium.
Nebenbei bemerkt
Während eines Tests von DVD-Brennern trat ein ungewöhnliches Problem unter Windows XP: Wenn man einen DVD-R-Brenner (Pioneer DVR-A04) an den gleichen IDE-Controller anschließt, an dem vorher bereits ein DVD+RW-Brenner hing, ist es nicht mehr möglich, eine CD oder eine DVD zu brennen. Sowohl Nero 5.5.9.0, Win-on-CD 5 wie auch Instant CD/DVD 6.5 gaben die gleiche Fehlermeldung aus: „Communication Failure“. Erst eine Neuinstallation beziehungsweise ein Controllerwechsel (statt IDE 0 nun IDE 1 oder IDE 2/3) hilft. Unter Windows 2000 dagegen gibt es keine Probleme. Die Reihenfolge, welches Gerät zuerst angeschlossen wird (DVD+RW oder DVD-RW), und die Anschlussfolge (Master oder Slave), scheinen unerheblich. Vermutlich handelt es sich hier ein Problem in der Hardwarekonsole von Windows XP. Es sieht so aus, als würde XP nach der Deinstallation eines Laufwerks und dem Neueinbau eines anderen an seiner Stelle den Treiber nicht aktualisieren. Dadurch kann die imapi.dll (zuständig für Schreibvorgänge auf optischen Medien) den Brenner nicht richtig ansteuern und bekommt eine Fehlermeldung. Brenner und Brenn-Software bleiben hängen. Erst ein Neustart gibt das Laufwerk wieder frei!
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