Ein MS-DOS-Programm unter XP laufen zu lassen, unterscheidet sich nicht sehr von früheren Windows-Versionen. Wenn es mit den Standardeinstellungen nicht richtig läuft, können Sie die Einstellungen im Dialogfeld Eigenschaften der ausführbaren Datei anpassen.
Wenn Sie die Eigenschaften eines MS-DOS-Programms anpassen, erstellen Sie eine Programminformationsdatei (PIF) für das Programm. Wie Sie sich vielleicht von früheren Windows-Versionen noch erinnern können, ist eine PIF-Datei ein Verknüpfung für ein DOS-Programm, mit dem eine kompatible Umgebung eingerichtet wird, in dem es laufen kann.
Hinweis: Wenn Sie auf die ausführbare Datei für ein MS-DOS-Programm doppelklicken, für das Sie keine besonderen Eigenschaften bestimmt haben, verwendet es die Datei _default.pif, die sich im Ordner %SystemRoot% befindet. Wenn Sie die Standardeinstellungen für MS-DOS-Programme ändern möchten, modifizieren Sie die Einstellungen dieser Datei und nicht die der ausführbaren Datei einer bestimmten Anwendung. Windows 9x enthielt einen MS-DOS-Modus, mit dem das System in einer wirklichen Real-Mode-MS-DOS-Umgebung neu gestartet wurde. Windows XP enthält diesen Modus nicht – das ist auch nicht möglich, da es nicht auf dem MS-DOS-Kern basiert. Es bietet jedoch eine Reihe von Einstellungen, die Sie anpassen können, wenn Sie versuchen möchten, die Funktionsfähigkeit eines MS-DOS-Programms etwas zu steigern.
Hier sind einige der Einstellungen, die Sie anpassen können:
- Sie können festlegen, dass vor dem Start des Programms eine Autoexec.bat- und eine Config.sys-Datei ausgeführt werden. Klicken Sie dazu auf der Registerkarte Programm auf Erweitert, und geben Sie dann in den Textfeldern dort die Pfade zu den betreffenden Dateien ein. In der Standardeinstellung verwenden alle Programme Autoexec.nt und Config.nt, die sich beide im Ordner %SystemRoot%\System32 befinden (Abbildung B).
Abbildung B
Hinweis: Sie können Autoexec.nt und Config.nt in Notepad bearbeiten, um die Standardeinstellungen für alle MS-DOS-Anwendungen zu ändern.
- Wenn Sie Timing-Probleme mit der Anwendung haben, klicken Sie auf der Registerkarte Programm auf die Schaltfläche Erweitert, und aktivieren Sie das Kontrollkästchen Compatible Timer Hardware Emulation (Abbildung B).
- Auf der Registerkarte Memory (Speicher) können Sie eine bestimmte Menge verschiedener Speicherarten festlegen, die der Anwendung zugewiesen werden (konventionell, XMS, EMS). Das könnte hilfreich sein, wenn das Programm nicht startet, weil es davon ausgeht, über nicht genügend Speicherkapazität zu verfügen. Einige Programme überprüfen dies beim Hochfahren, um sicherzustellen, dass genug Speicherkapazität vorhanden ist, doch Windows XP weist jedem Programm den Speicherplatz je nach Bedarf zu. Die Zuweisung einer bestimmten Menge an Speicherkapazität kann hier dafür sorgen, dass das Programm funktioniert.
- Wenn Sie Probleme mit Videos haben, gehen Sie auf die Registerkarte Screen (Bildschirm), und versuchen Sie es damit, das Kontrollkästchen Fast ROM Emulation zu deaktivieren.
- Wenn Sie Probleme mit dem Mauszeiger haben, gehen Sie auf die Registerkarte Misc (Sonstiges), und aktivieren Sie für die Maus den Exclusive Mode (Abbildung C).
Abbildung C
- In der Standardeinstellung hören MS-DOS-Programme auf zu laufen, wenn Sie sich nicht im Vordergrund befinden. Wenn Sie möchten, dass das Programm auch im Hintergrund weiterläuft, gehen Sie auf die Registerkarte Misc (Abbildung C) und aktivieren Sie das Kontrollkästchen Always Suspend (Immer aufrechterhalten).
- Wenn das Programm eine Tastenkombination von Windows verwendet, hat Windows Vorrang, und Sie werden diese Tastenkombination in der Anwendung nicht verwenden können. Wenn die Anwendung bei einer bestimmten Tastenkombination Vorrang erhalten soll, deaktivieren Sie auf der Registerkarte Misc das entsprechende Kontrollkästchen der Tastenkombination (Abbildung C).
- Stürzt das Programm ab, wenn der Windows-Bildschirmschoner aktiviert wird, deaktivierten Sie auf der Registerkarte Misc (Abbildung C) das Kontrollkästchen Allow Screen Saver (Bildschirmschoner zulassen).
- Auch wenn es für MS-DOS keinen bestimmten Kompatibilitätsmodus gibt, enthält das Dialogfeld Eigenschaften eines MS-DOS-Programms die gleiche Kompatibilitäts-Registerkarte wie andere Anwendungen und Verknüpfungen. Das könnte hilfreich sein, wenn ein MS-DOS-Programm unter Windows 95 gut funktionierte, unter Windows XP jedoch nicht.
Fazit
Sie haben nun gelernt, wie der Kompatibilitätsmodus für eine Anwendung sowohl manuell als auch mit einem Assistenten eingerichtet wird und wie Sie MS-DOS-Programmeinstellungen so konfigurieren, dass unter Windows XP die bestmögliche Performance erreicht wird. Nicht jedes MS-DOS- und ältere Windows-Programm wird unter Windows XP laufen, die überwiegende Mehrheit jedoch schon. Mit der neuen Kompatibilitätsmodus-Funktion wird die Kompatibilität mit älteren Anwendungen zu einem großen Teil erreicht, ohne die Eignung von Windows XP für modernere Anwendungen übermäßig einzuschränken.
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