Mobile E-Mail-Anwendungen im Unternehmen

BlackBerry 6710
BlackBerry 6710

Laut Ray DePaul, Leiter der Produktplanung beim RIM, Hersteller von Wireless-Lösungen, gibt es drei wichtige Kriterien, nach denen Unternehmen ihre Dienste für mobile E-Mail auswählen: Sicherheit, Einbindung einzelner Mailboxen und automatische Weiterleitung (hierbei gehen die E-Mails automatisch bei dem entsprechenden Gerät ein, ohne dass der Benutzer erst eine Abfrage starten muss). DePaul sollte es wissen, denn schließlich zählt RIM mit 403 000 Kunden im August 2002 zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Tatsächlich besitzt RIM der Gartner Group zufolge die größte feste Teilnehmerbasis im Bereich mobiler E-Mail- und PIM-Anwendungen zur geschäftlichen Nutzung.

Handspring Treo 300
Handspring Treo 300

Der große Erfolg von RIM liegt abgesehen von der automatischen E-Mail-Zustellung und seinen durchdacht konzipierten Handheld-Geräten in der Kompatibilität mit zahlreichen Kommunikationsnetzten begründet. Die älteren Modelle des Unternehmens nutzen noch die PCS-basierten drahtlosen Netzwerke DataTec und Mobitex. In den kürzlich erschienenen Blackberry 6710/6720-Modellen ist jedoch bereits ein GSM/GPRS-Telefon integriert, wobei RIM derzeit an der Entwicklung CDMA- und iDEN-kompatibler Produkte arbeitet. Die Software Blackberry Enterprise Server ist für Microsoft Exchange oder Lotus Domino erhältlich und fragt die Mailbox des Benutzers nach neuen E-Mails ab, wobei eingehende sowie ausgehende Nachrichten gefiltert, komprimiert und ent- bzw. verschlüsselt werden.

Tungsten W
Tungsten W

Doch darf sich RIM keineswegs auf seinen Lorbeeren ausruhen: Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Gartner Group könnten PDA-Geräte mit
integrierten Funktionen für drahtlose Übertragung in Verbindung mit intelligenten Mobiltelefonen, etwa der Handspring Treo 300 Communicator, RIMs spezielle Geräte zur E-Mail-Nutzung bald in den Schatten stellen. Dieser Meinung sind auch die PDA-Anbieter. So spricht beispielsweise Palm mit seinem neuen Handheld Tungsten W genau diejenigen Geschäftskunden an, die sowohl PIM-Anwendungen als auch andere Mobilfunktionen nutzen wollen. Der PDA verfügt über uneingeschränkte Internet-Konnektivität sowie eine integrierte Tastatur. Er soll Anfang 2003 auf den Markt kommen. „Wir wollten gleich um einige Schritte weiter gehen [als RIM mit dem Blackberry]“, so Rick Hartwig, Produktmanager für den Tungsten W. „Wir hatten festgestellt, dass viele Benutzer einen RIM-Blackberry für ihre E-Mails und einen Palm V für ihre PIM-Anwendungen einsetzten, also versuchten wir, beide Funktionen in ein Gerät zu integrieren.“

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