Die WLAN-Standards unterscheiden sich stark bei Reichweite, Bandbreite und sogar Frequenz. Die größte Akzeptanz und Verbreitung genießt derzeit der IEEE-802.11b-Standard (http://grouper.ieee.org/groups/802/11). Bereits 1985 setzte das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) die Arbeitsgruppe „802.11“ ein, der gleichnamige Standard lag aber erst Ende 1997 vor. IEEE 802.11 ermöglichte Übertragungsraten von 1 und 2 MBit/s. Gefunkt wurde damals schon im lizenzfreien ISM-Band (Industrial, Scientific and Medicine Band) zwischen 2,4 und 2,5 GHz. Weltweit gibt es mehrere ISM-Bänder, die lizenzfrei genutzt werden können.
Richtig populär wurde WLAN 1999 mit der ersten Erweiterung IEEE 802.11b. Geräte auf Basis dieses Standards haben bis heute den größten Marktanteil. 820.11b liefert Übertragungsraten von 5,5 und 11 MBit/s durch CCK-Modulationsverfahren (Complementary Code Keying) auf 2,4 GHz. Damit lassen sich maximale Reichweiten zwischen 25 und 50 Metern erreichen, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten. Texas Instruments hat diesen Standard mit dem neuartigen Modulationsverfahren PBCC (Packet Binary Convolutional Coding) auf bis zu 22 MBit/s aufgebohrt. Die Reichweiten liegen in der Praxis bei 20 bis 50 Metern. Von der IEEE wurde „802.11b+“ nie abgesegnet.
Der 2002 verabschiedete IEEE-802.11a-Standard bietet zwar eine höhere Übertragungsrate von bis zu 54 MBit/s, kann aber bei der Reichweite nicht mit der b-Variante mithalten – er erzielt nur rund 15 bis 20 Meter. Der 802.11a-Standard nutzt OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) zur Modulation und funkt auf dem erst Anfang 2003 in Deutschland freigegebenen 5-GHz-Band. Somit ist er nicht kompatibel zu 802.11b. Noch im Herbst dieses Jahres soll eine kompatible Weiterentwicklung des b-Standards verabschiedet werden: IEEE 802.11g sieht Brutto-Datenraten von bis zu 54 MBit/s im 2,4-GHz-Band vor.
Die werbewirksam angepriesenen Brutto-Übertragungsraten werden allerdings in der Praxis kaum erreicht. Diese Werte kommen unter reinen Laborbedingungen zustande – ohne Störeinflüsse wie Wände, abschirmende Metalle oder andere Geräte, die auf gleichen Frequenzen senden (Bluetooth). Die folgende Tabelle vergleicht theoretische und real gemessene Übertragungsraten:
Standard | 802.11 | 802.11a | 802.11b | 802.11b+ | 802.11g |
Frequenz in GHz | 2,4 bis 2,5 | 5 | 2,4 | 2,4 | 2,4 |
Reichweite in m (Praxiswerte) | bis zu 100 | 15 bis 20 | 25 bis 50 | 25 bis 50 | 25 bis 50 |
Max. Datenrate in MBit/s (lt. Spezifikation) | 2 | 54 | 11 | 22 | 54 |
Datenrate in MBit/s (Praxiswerte) | 0,5 bis 1,2 | 15 bis 20 | 4 bis 6 | 6 bis 8 | 15 bis 20 |
Standard? | seit 1997 | seit 2002 | seit 1999 | kein IEEE- Standard |
Verab- schiedung für Herbst 2003 erwartet |
Bei gleichzeitiger Verwendung von 802.11b- und -g-Geräten im selben WLAN verringert sich die Performance der Übertragungsraten, da der Access Point ständig zwischen beiden Standards umschalten muss. Das bedeutet, dass schon ein einziger 802.11b-Anwender die Geschwindigkeit eines 802.11g-Netzes drastisch drosseln kann.
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