Speicherkapazität je Medium
Bei einem solchen Praxiseinsatz treten die typischen Schwachstellen digitaler Kameras ganz besonders in den Vordergrund. Der Lieferumfang einer Digitalkamera umfasst in vielen Fällen nur ein Speichermedium mit einer Kapazität von 8 MByte. Mit einer 3-Megapixel-Kamera lassen sich damit nur etwa 5 Bilder aufnehmen. Aufgrund dieser niedrigen Speicherkapazität sind Digitalkameras für den Freilufteinsatz zunächst nur bedingt geeignet. Da kaum jemand auf die Idee kommt, sein Notebook mit auf die Piste zu nehmen, ist also nach fünf Bildern erst einmal Schluss mit dem Pistenvergnügen. Zurück ins Hotel, Bilder aufs Notebook überspielen und weiter geht’s. Diese umständliche Prozedur lässt sich allerdings mit dem Kauf einer größeren Speicherkarte umgehen. Je nach Speichertyp (Compact Flash, Memory Stick oder Smart Media) kostet eine Speicherkarte mit 64 MByte von 249 (Compact Flash) bis zu 349 Mark (Memory Stick). Auf eine solche Karte passen immerhin 45 Aufnahmen. Für den tägliche Bedarf ist diese Kapazität sicherlich ausreichend. Wer jedoch mehre Tage unterwegs ist, muss notgedrungen immer noch auf das Notebook ausweichen. Wer kein Notebook zur Verfügung hat, kann sich natürlich mehrere Speicherkarten zulegen. Bei einem Preis von 249 Mark für eine 64 MByte Compact Flash Karte ist dies jedoch ein teures Vergnügen.
Qualität/ Auflösung |
Dateigröße | Anzahl der Bilder mit 8 MByte Speicher-karte | Anzahl der Bilder mit 32 Byte Speicher-karte | Anzahl der Bilder mit 340 MByte IBM Microdrive |
Fine/ 2048 x 1536 Pixel |
1,4 MByte |
5 |
22 |
245 |
Normal/ 2048 x 1536 Pixel |
1 MByte |
6 |
30 |
342 |
Economy/ 2048 x 1536 Pixel |
600 KByte |
11 |
49 |
562 |
Fine/ 1024 x 768 Pixel |
350 KByte |
19 |
88 |
943 |
Normal/ 1024 x 768 Pixel |
250 KByte |
27 |
114 |
1292 |
Economy/ 1024 x 768 Pixel |
150 KByte |
43 |
182 |
2054 |
Preise der Speichermedien
Günstiger als herkömmliche Speichermedien und auch wesentlich mehr Kapazität bieten die Minifestplatten von IBM. Die IBM Microdrive entspricht dem Compact Flash Standard und ist mit 340, 512 und 1024 MByte erhältlich. Schon die Microdrive mit 340 MByte bietet Platz für 245 Aufnahmen. Diese Aufnahmekapazität dürfte für eine Woche Skiurlaub für die meisten Anwender ausreichen. Gemessen an dem Preis von entsprechenden Speicher-Karten sind die Mini-Festplatten relativ preiswert. Während die mit 128 MByte größte erhältliche Compact-Flash-Karte mit 528 Mark zu Buche schlägt, bekommt man schon für etwas mehr Geld eine Microdrive mit 340 MByte.
Typ | IBM Microdrive | Speicher- karte |
Speicher- karte |
Speicher- karte |
Speicher- standard |
Compact Flash |
Compact Flash |
Smart Media |
Memory Stick |
32 MByte |
– |
129 Mark |
140 Mark |
219 Mark |
64 MByte |
– |
249 Mark |
260 Mark |
349 Mark |
128 MByte |
– |
528 Mark |
– |
– |
340 MByte |
639 Mark |
– |
– |
– |
512 MByte |
999 Mark |
– |
– |
– |
1024 MByte |
1189 Mark |
– |
– |
– |
Quelle: Avitos
Wer braucht 3-Mega-Pixel
Das Problem der limitierten Speicherkapazität lässt sich natürlich auch mit der Einstellung einer niedrigeren Auflösung lösen. Zusätzlicher Platzbedarf schafft eine Verringerung der Qualität. Allerdings ist dabei zu beachten, dass eventuell geplante Abzüge digitaler Bilder (siehe Bilderservice im Internet) dann nur noch in kleinen Formaten möglich sind. Folgende Tabelle zeigt die Abhängigkeit der gewählten Auflösung bezüglich der Qualität der Fotoabzüge.
Bildgröße in Pixel | CCD-Auflösung in Pixel | Rechner-isches Bildformat bei 300 dpi in cm | Optimales Standart-format in cm | Gutes Standard-format in cm |
640 x 480 |
350.000 |
5,42 x 4,06 |
–* |
–* |
1.024 x 768 |
850.000 |
8,67 x 6,50 |
–* |
9 x 13 |
1.280 x 960 |
1,31 Mio. |
10,84 x 8,13 |
9 x 13 |
10 x 15 |
1.536 x 1.024 |
1,68 Mio. |
13,00 x 8,67 |
9 x 13 |
10 x 15 |
1.600 x 1.200 |
2,1 Mio. |
13,55 x 10,16 |
10 x 15 |
13 x 18 |
1.800 x 1.200 |
2,3 Mio. |
15,24 x 10,16 |
10 x 15 |
13 x 18 |
2.048 x 1.536 |
3,34 Mio. |
17,34 x 13,00 |
13 x 18 |
20 x 30 |
*=nicht möglich, CCD-Auflösung der Kamera zu gering für Papierabzug
Energieversorgung
Ein weiterer kritischer Punkt bei Digitalkameras ist die Energieversorgung. Trotz Klimaerwärmung trafen die Tester im Skigebiet von Dolomit Superski nicht nur auf jede Menge Schnee sondern auch noch auf ziemlich tiefe Temperaturen. Auf dem mit 3343 m höchsten Gipfel der Dolomiten der Marmolada musste sich die Casio QV-3000EX/lr bei minus 18° Grad C bewähren. Ob die Kamera bei dieser Temperatur überhaupt noch funktionieren würde, war vor Testbeginn noch völlig unklar. Im Handbuch der Casio fand sich nämlich der Hinweis, dass der Betrieb der QV-3000EX/lr nur für einem Temperaturbereich von 0 bis plus 40 Grad C ausgelegt ist. Trotz allem funktionierte die Casio auch bei diesen arktischen Verhältnissen ohne Probleme. Der Test von Akkus und herkömmlichen Batterien zeigte jedoch, dass bei diesen Temperaturen die Aufnahmezahl der Bilder stark eingeschränkt wird. Die maximale Anzahl von 900 Aufnahmen bei Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien wurde in dieser Umgebung nicht erreicht. Die Hochleistungs-Akkus von Varta und Conrad garantierten im Test immerhin die Aufnahme von bis zu 75 Bildern. Ein zusätzlicher Test mit herkömmlichen Mignon-Batterien (Varta, Duracell, TDK) zeigt indes die Vorteile der Akku-Technik. Zwar ermöglichten die Hochleistungsbatterien von Varta und Duracell mehr Aufnahmen als die getesteten Akkus. Doch haben Batterien den Nachteil, dass sie nach Entleerung, entsorgt werden müssen. Akkus können hingegen bis zu 1000 mal aufgeladen werden. Daher lohnt sich in jedem Fall die größere Investition in Akkus und ein entsprechendes Ladegerät.
Hersteller | Typ | mAh | Aufladbar | Anzahl Bilder zwischen -10 und -15 Grad Celsius |
Preis für vier Stück |
Duracell |
AA MN1500 |
2850 |
nein |
96 |
12,95 Mark |
TDK |
LR6-AM3 (Aldi-Version) |
keine Angabe |
nein |
27 |
2,98 Mark |
Varta |
AA 4206, Photo Alkaline |
2600 |
nein |
101 |
29,90 Mark |
Varta |
AA 5706, Photo Accu |
1600 |
ja |
75 |
39,90 Mark |
Voltcraft |
Conrad Super Stark |
1700 |
ja |
71 |
29,90 Mark |
Spezialfeatures der Casio QV-3000EX/lr: Panoramamodus
Herkömmliche Fotoapparate wie auch Digitalkameras haben den Nachteil, dass sie nur einen Ausschnitt der Wahrnehmung des menschlichen Auge aufnehmen können. Will man beispielsweise eine weitläufige Landschaft aufs Bild bannen, gelingt dies nur, wenn man einen Ausschnitt nach dem anderen fotografiert. Die Casio QV-3000EX/lr unterstützt durch einen speziellen Panorama-Modus dieses Vorgehen. Dabei bleibt der rechte Rand des zuletzt aufgenommenen Bildes transparent im Display stehen. So ist es relativ einfach, den darauffolgenden Abschnitt sehr gut ins Display einzupassen und zu fotografieren. Leichte Abweichungen kann die mitgelieferte Software Panorama Editor retuschieren. Somit lassen sich nicht nur exzellente Panoramafotos erstellen sondern auch ein 360-Grad-Rundumblick aufnehmen (siehe Testaufnahmen). Das Abspeichern des Rundblicks ist neben JPEG- auch im Quicktime-VR-Format möglich. Programme wie „Panorama-Editor“ sind nicht von der verwendeten Kamera abhängig, da sie lediglich Bildinformationen miteinander vergleichen und bestmöglich zusammensetzen. So findet man auch Angebote anderer Hersteller wie zum Beispiel Albatros Design Group, die die gleiche Funktionalität bieten.
Download des ZDNet-Panorama-Films ~301 KByte. Zum Abspielen ist die Installation von Apple Quicktime erforderlich.
Screensaver erstellen
Eine weitere attraktive Anwendung mit selbst aufgenommenen digitalen Fotos ist die Erstellung eines eigenen Screensavers. Diese Möglichkeit entdecken nicht nur Privatleute für sich. Auch Firmen, vor allem aus der Touristikbranche, nutzen diese Form des Marketings.
Mit dem Programm Screen Saver Toolbox von Midnightblue kann man ohne großen Aufwand eine Diashow aus vorhandenen Bildern erstellen und diese dann selbstablaufend als Bildschirmschoner verwenden. Beim Ablauf der Diashow lassen sich verschiedene Intervalle und Übergänge auswählen. Außerdem lässt sich das Ganze auch mit Sounds im WAV-Format hinterlegen. Herausragend ist zudem die Möglichkeit, einen fertig erstellten Bildschirmschoner beispielsweise per E-Mail an Freunde zu verschicken, die die generierte Datei auch ohne Zuhilfenahme des eigentlichen Programms als Bildschirmschoner auf ihrem PC ablaufen lassen können. Die volle Funktionalität von Screen Saver Toolbox erhält man jedoch erst nach der Registrierung in der freigeschalteten Version.
Download des ZDNet-Screen-Savers mit 15 Bildern aus den Dolomiten ~995 KByte
Fazit
Mit IBMs Microdrive und einem leistungsfähigen Akku wie beispielsweise Varta Photo Accu können die Hauptschwächen von Digitalkameras (wenig Speicherplatz, hoher Energieverbrauch) minimiert werden. In dieser Ausstattung sind die digitalen Fotoapparate auch für Aufnahmen im Hochgebirge gut geeignet.
Die digitale Weiterverarbeitung der aufgenommenen Fotos, wie etwa das Anfertigen attraktiver Panoramabilder oder 360-Grad-Rundum-Filme sowie die Erstellung eines eigenen Screensavers erweitern das Leistungsspektrum solcher Geräte erheblich. Mittlerweile ist es auch kein Problem mehr, Fotoabzüge der digitalen Bilder anfertigen zu lassen. Entsprechende Firmen (siehe Bilderservice im Internet) bieten darüber hinaus noch die Möglichkeit, ein entsprechendes Fotoalbum im Internet anzulegen, ohne dass hierfür extra bezahlt werden muss. Die Firma Pixum bietet beispielsweise eine Kapazität von 200 MByte für die Bilder an. Somit lassen sich die gerade gemachten Urlaubsfotos auf einfache Art und Weise auch anderen zugänglich machen, ohne dass hierfür ein langweiliger Dia-Abend notwendig ist.
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