Das vier Zentimeter hohe Xeron Sonic Power mit Pentium-4-Prozessor ist nicht einfach ein weiteres Notebook mit Desktop-CPU. Xeron hat wichtige Details beachtet und etwa ein internes Floppy-Laufwerk zugunsten eines mächtigen Akkus weggelassen. Oder die serielle Schnittstelle etwa fehlt; aber ein Firewire-Port (noch dazu günstig an der Vorderseite des Notebooks platziert) ist vorhanden.
Die P4-Variante des Xeron Sonic Power setzt einen Pentium-4-Desktop-Prozessor mit 1700 MHz sowie 512 MByte gewöhnlichen SDRAM-Speicher ein. Die Leistung liegt im Bereich anderer Intel-Prozessoren mit ähnlicher Frequenz. Eine besondere Stärke des P4 gegenüber etwa PIII-Notebooks ist nicht gegeben: In Kombination mit SDRAM kann der Pentium 4 seine Vorteile nicht ausspielen. In Zahlen ausgedrückt schafft das Notebook 33,0 Punkte im Business Winstone 2001 und 49,4 Punkte im Content Creation Winstone 2001. (Im aktuelleren Content Creation Winstone 2002, der bei kommenden Tests verwendet werden wird, beträgt das Ergebnis 49,4 Punkte.)
Diese Ergebnisse sind für ein Notebook sehr gut und entsprechen einem mittelmäßigen bis guten Desktop-Rechner. Doch trotz seines Strom verschlingenden Prozessors besteht das Xeron-Notebook auch den dritten Test, den Battery Mark 4.0.1. Während die meisten Laptops mit Desktop-PIII und Vertrieb über Elektromarkt-Ketten deutlich unter zwei Stunden Laufzeit bleiben, und erst recht P4-Notebooks, hält das Xeron-Notebook 132 Minuten durch. Das ist nur knapp unterdurchschnittlich. Da der Prozessor über keine Stromspar-Technologie verfügt, kann man das Leben des Akkus nicht durch Powersaving verlängern.
Die Hitzeentwicklung hält sich in Grenzen, was bei diesem Prozessor wirklich erstaunt. Die Lüfter links, hinten und unten funktionieren gut, wenngleich laut. Phasenweise sondert ein Ventilator ein unangenehm durchdringendes Geräusch aus, sodass man von einem Einsatz des Notebooks in öffentlichen Räumen wie Bibliotheken absehen sollte.
Die relativ lange Laufzeit ist durch einen mächtigen Akku bedingt, der 6000 mAh (Milliampèrestunden) Saft speichert. Üblich sind zwischen 1500 und 3800 mAh. Um überhaupt Platz für Akku und Mainboard im Gehäuse zu schaffen, hat Xeron auf ein internes Diskettenlaufwerk verzichtet. Dies dürfte im Interesse fast aller Nutzer sein: Wer benötigt die Floppy schon öfter als einmal im Monat.
Als Laufwerk ist stattdessen ein 8-faches DVD-ROM von QSI eingebaut, das rechts neben dem Akku sitzt. Die Festplatte stammt von Toshiba und fasst 30 GByte Daten. Netzwerkadapter und Modem sind eingebaut. Interessant ist aber die Kombination der Anschlüsse: An der Vorderseite hat Xeron einen Firewire-Port angebracht. Zusätzlich gibt es Infrarot-, TV-Out-, und Monitor-Schnittstelle sowie zwei USBs und einen Parallelport, aber keine PS/2-Anschlüsse und keine serielle Schnittstelle. Auch hier hat Xeron also auf überholte Technologien verzichtet. Wer aber über ältere Peripheriegeräte verfügt, muss das Notebook schon aus diesem Grund ausschließen.
Das Xeron wird mit Windows XP Home und einer großen, festen Tragetasche aus Stoff geliefert. Zwei gedruckte Handbücher sind dabei, aber Software ist für 1999 Euro noch nicht drin.
Pentium-4-Notebooks mit Desktop-Prozessor sind keinesfalls empfehlenswert. Geräuschpegel, Hitzeentwicklung und kurze Akkulaufzeit sprechen gegen die Anschaffung – bei relativ geringen Geschwindigkeitsvorteilen, zumal in Kombination mit SDRAM.
Wer diesen Rat nicht befolgen möchte, für den ist das Xeron-Modell eine sehr gute Wahl: Der extrem leistungsfähige Akku verlängert die Arbeitszeit trotz anspruchsvollem Prozessor, das externe Floppy-Laufwerk macht wichtigen Komponenten Platz, und bei den Anschlüssen verfolgt Xeron eine interessante Strategie – interessant zumal für Besitzer von Videokameras, die den Firewire-Port an der Vorderseite zu schätzen wissen.
Der Preis von knapp 2000 Euro ist für die gebotene Ausstattung sehr fair.
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