Einer der Gründe für den gestiegenen Absatz an Notebooks in den letzten Jahren ist, dass sie mehr und mehr als realistische Alternativen zum Desktop-PC wahrgenommen werden. Dies trifft vor allem auf den Markt der Heimanwender und Kleinunternehmer zu, in dem Dell sein Inspiron 2650 verkaufen möchte.
Durch die Preissenkungen der letzten Zeit kostet dieses System jetzt in der Basiskonfiguration nur noch 1699 Euro – möglicherweise gerade niedrig genug, um einige Käufer von den großen PCs wegzulocken. Die Frage, die sich aufdrängt, ist, ob das Inspiron 2650 seine Aufgaben genauso gut erledigt.
Die Grundausstattung des Inspiron 2650 ist beeindruckend genug: 1,6 GHz Mobile Pentium 4 Prozessor, 256 MB DDR-RAM und eine 30 GByte-Festplatte – ganz zu schweigen von dem DVD/CD-RW-Kombilaufwerk.
Um die Design- und Herstellungskosten möglichst niedrig zu halten, hat Dell auf einige clevere Tricks wie modulare Laufwerke und die Kunst der Gewichtsverringerung verzichtet. Das Ergebnis ist ein fachmännisches System mit drei eingebauten Laufwerken, das sich allerdings mit seinem Gewicht von 3,65 kg nicht allzu lange tragen lässt. Aber Tragbarkeit ist bei einem Notebook, das in erster Linie dafür geschaffen wurde, ein Desktop-System zu ersetzen, auch nicht von herausragender Bedeutung.
Die Qualität der Verarbeitung ist allgemein gut, ohne offensichtliche Schwachstellen am Gehäuse und ohne unpraktische Laschen, die nur darauf warten, an den Scharnieren abzubrechen. Der Deckel – das muss gesagt werden – ist aus Plastik, allerdings gibt es zwischen der Oberfläche und dem Bildschirm selbst genügend Freiraum, der als Pufferzone dient und Schläge abfängt, bevor sie das zerbrechliche TFT-Display erreichen.
Die Tastatur des 2650 ist kompakter gehalten als die der teureren Inspiron 8200er-Reihe, trotzdem ist sie noch bequem zu benutzen. Der Bildschirm verfügt über eine vernünftige Leuchtstärke und eine Größe von 15 Zoll in der Diagonale, wodurch ein angemessener Anzeigebereich für seine native Bildauflösung von 1024 mal 768 Pixel zur Verfügung steht.
Die Grafikverarbeitung übernimmt ein Nvidia GeForce2 Go 100 Chipsatz mit 16 MByte DDR-Speicher. Dies liefert im 2D-Bereich eine großzügige und im 3D-Bereich eine ausreichende Grafikbeschleunigung. Mit einer Farbtiefe von 16 bit wurde unter MadOnions 3Dmark 2001 eine Punktzahl von 2.049 erreicht (die 32 bit-Tests konnten wegen des zu geringen Grafikspeichers nicht durchgeführt werden). Das heißt, mit anderen Worten, dass die meisten Spiele in annehmbarer Qualität auf dem Inspiron 2650 laufen werden, auch wenn dieses System nicht als Spiele-Plattform gedacht ist.
In Bezug auf Anschlüsse und Erweiterungsmöglichkeiten ergibt sich ein gemischtes Bild. Das System verfügt über einen Parallelport und zwei USB-Anschlüsse, bietet aber keinen seriellen Anschluss, TV-Ausgang oder Firewire-Port (IEEE 1394). Außerdem gibt es keinen Erweiterungsbus, der sich mit einem Schnittstellen-Replikator oder einer Docking-Station verwenden ließe. Standardmäßig gibt es allerdings ein 56 Kbps-Modem und einen 10/100 Mbps Netzwerkanschluss sowie einen einzelnen Steckplatz für eine Type II PC-Card.
Dank seiner Kombination von Mobile Pentium 4 Prozessor und 256 MByte DDR-SDRAM Arbeitsspeicher erbringt das Inspiron 2650 gute Leistungen. Die erreichte Business Winstone 2001-Punktzahl von 32,8 weist darauf hin, dass Mainstream-Anwendungen aus dem Produktivitäts-Bereich wie zum Beispiel die Anwendungen von Microsoft Office 2000 sehr komfortabel laufen. Mit einer Content Creation Winstone 2002 Punktzahl von 20,3 bearbeitet dieses Notebook selbst High-End-Programme recht ordentlich. Natürlich gibt es schnellere Notebooks, für praktische Zwecke erledigt das Inspiron 2650 die vorgesehenen Aufgaben aber ziemlich gut.
Um also die eingangs gestellte Frage zu beantworten, ob das Inspiron 2650 in der Lage ist, für die meisten Leute und für die meiste Zeit einen Desktop-PC ersetzen zu können: ja. Wenn man auf den Preis achten muss und ein System benötigt, das man im Haus oder im Büro leicht transportieren kann, dann ist dieses Notebook eine gute Wahl.
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