IBM sollte darüber nachdenken, die ThinkPad A-Serie in H-Serie umzubenennen – H für Hochleistungsnotebook. Das als Desktop-Ersatz taugliche Notebook überzeugt aufgrund solider Bauweise, innovativem Design und vieler Features. Es wird in verschiedenen Kombinationen und demnach auch Wie die meisten Notebooks, die als Desktop-Ersatz taugen, verzichtet auch das ThinkPad A zugunsten der Systemleistung auf Portabilität. Aufgrund der
zu verschiedenen Preisen angeboten – von 2.412 Euro bis zu sagenhaften 4.477 Euro. Jeder Anwender sollte hier entsprechend seinen Bedürfnissen fündig werden. Das getestete A-Serie-Modell mit Pentium 4-M versprach eine höhere Leistung, überraschenderweise war aber die Akkulebensdauer kaum konkurrenzfähig. Wer jedoch nicht das absolute Topmodell braucht, liegt mit jedem Modell der A-Serie genau richtig, sowohl im Small Business-Bereich als auch bei großen Unternehmen.
Design
Wie die meisten Notebooks, die als Desktop-Ersatz taugen, verzichtet auch das ThinkPad A zugunsten der Systemleistung auf Portabilität. Aufgrund der Größe kann man es kaum als schlank oder leicht bezeichnen, trotzdem gehört es mit seiner umfangreichen Ausstattung zu den Besten seiner Klasse.
Seitenansicht des A31p |
Alle Modelle sind ca. 33 cm breit und 27 cm tief. Das A30 bringt es auf eine Höhe von knapp 4,6 cm, ein A31 ist noch etwas dicker. Das Reisegewicht des Laptops beläuft sich auf ca. 3 bis 3,5 kg, abhängig von Modell und Ausstattung. Das obere Gehäuseteil besteht bei allen Modellen aus einer robusten, schwarzen Titanlegierung, die für Gewichtseinsparungen sorgt. ThinkPads sind bekannt für die robuste und stabile Bauweise, als Farbe wurde durchgehend schwarz, frei von farbigen Akzenten gewählt, das Test-Notebook bildet hier keine Ausnahme.
Rückansicht |
Wie auch beim kleinen Bruder, dem IBM ThinkPad T, befinden sich alle Anschlüsse aufgeräumt auf der Rückseite: Parallel, Seriell, 2x USB, RJ-45 Ethernet, Analog VGA, S-Video-Out, RJ-11 Modem und Infrarotschnittstelle. Einige High-End-A31-Modelle verfügen zusätzlich über einen S-Video-Eingang und einen FireWire-Anschluss. Kopfhöreranschluss, Line-In und Mikrofonbuchse befinden sich an der linken Seite des Notebooks, über der Tastatur gibt es noch einen nützlichen Lautstärkeregler.
TrackPoint und Maus-Buttons der A-Serie |
IBM produziert aufgrund reichlicher Erfahrung als Schreibmaschinenhersteller hervorragende Tastaturen. Auch die A-Serie wird den hohen Erwartungen gerecht. Die Tastatur macht einen robusten Eindruck und verfügt über einen sehr guten Anschlag, der etwas besser ist als bei anderen Notebooks (ausgenommen Dell). An dem in der Mitte des Keyboards zwischen den Tasten G,B und H zu findenden TrackPoint scheiden sich die Geister: Entweder man freundet sich sofort mit ihm an oder man hasst ihn. Er ermöglicht eine präzisere Bedienung als ein Touchpad, mancher Anwender wird jedoch über die mit der Zeit anstrengende Fingerarbeit klagen. Obwohl IBM begonnen hat, neuere ultraportable ThinkPad T-Notebooks mit Touchpad auszurüsten, gibt es diese Option für ein Modell der A-Serie leider noch nicht.
Ausstattung
Die ThinkPad A-Serie bietet ein größeres Spektrum an High-End-Features und Ausstattungsmöglichkeiten als die meisten anderen Laptops dieser Klasse. Big Blue verwendet in der A-Serie nur die M-Version (mobile) der Pentium-Prozessoren, die im mobilen Gebrauch bekanntlich am meisten leistet. Das A30-Modell gibt es nur in einer Variante, nämlich mit einem 1,13GHz Pentium III-M-Prozessor. Das Testsystem stammt aus der A31-Reihe und ist mit P4-M-Prozessoren mit Taktfrequenzen von 1,6 GHz bis 2 GHz zu haben. Die Test-Ausstattung sah wie folgt aus: 2,0 GHz Intel Pentium 4-M-Prozessor, 256 MByte DDR SDRAM und 60 GByte Festplattenkapazität. Im älteren PIII-M wurde noch SDRAM verwendet, inzwischen kommt schneller RDRAM-Speicher zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher kann bei allen Modellen auf bis zu 1 GByte erweitert werden, außerdem kann die Festplatte auf 20 bis 60 GByte vergrößert werden. IBM verbaut durchweg ATI-Grafik-Controller, die Palette reicht vom langsamen Mobility Radeon mit 16 MByte Speicher bis zum FireGL 7800 mit 64 MByte im A31p, der ohne Probleme das Leistungsniveau einer ausgewachsenen PC-Grafikkarte erreicht.
Das elegante TFT-Display gibt es als günstige 14″ oder etwas teurere 15″-Ausführung (1.024 x 768 bzw. 1.600 x 1.200). Alle bisher getesteten A-Modelle boten ein helles, scharfes Bild – Farben werden sehr realitätsgetreu abgebildet. Die neuen Displays mit weiterem Blickwinkel (FlexView) erhält man nur mit den teuren Versionen.
Das UltraBay Plus-Konzept der A-Serie |
Bessere Notebooks dieser Leistungsklasse verfügen über zwei Einschübe, so auch das ThinkPad A. Auf jeder Seite befindet sich ein Einschub: rechts ein UltraBay Plus, links ein UltraBay. In letzterem können folgende Laufwerke untergebracht werden: Zweitakku, gewichtssparendes Dummy-Laufwerk, CD-ROM, CD-RW, DVD-ROM, Combo DVD/CD-RW, Zip, LS-120 oder LS-240. Im UltraBay Plus kann man all die genannten Kombinationen verwenden, außerdem ist der Einschub in der Lage, spezielle I/O-Module aufzunehmen – zum Beispiel zum Anschluss einer externen Tastatur oder einer Dockingstation für den Palm 505/505c. Zu guter Letzt befindet sich über dem Display noch ein nützlicher USB Ultra-Port, über den man Digitalkamera, Bluetooth-Adapter, Mikrofon oder CF-Kartenleser anschließen kann.
Falls erwünscht, bietet IBM auch integrierte WLAN-Kompatibilität (802.11b, auch bekannt als Wi-Fi), das Topmodell A31p ist standardmäßig mit Bluetooth ausgerüstet, was dem User Kommunikation mit PDAs, Handys, Druckern und anderen Bluetooth-Geräten ermöglicht. Außerdem kann man einen Adapter für Dockingstationen erwerben, für 155,40 Euro gibt es einen Port-Replikator. Wer eine ausgewachsene Dockingstation benötigt, muss 626,40 Euro investieren. Dafür gibt es dann auch einen Einschub und ein PCI-Einschub in halber Standardgröße dazu.
Ein besonderes Feature dieser Serie (und vieler anderer ThinkPads) ist der integrierte Sicherheits-Chip. Dieser Chip bietet hardwareseitige Verschlüsselung und somit Sicherheit für wichtige Daten und Passwörter, an die ein Hacker nun nicht mehr so leicht gelangt, wie das bei Software-Verschlüsselung der Fall ist. Wer vertrauliche Daten mit sich herumträgt, sollte allein deshalb zu einem IBM-Laptop greifen.
Hinsichtlich der technischen Spezifikationen schneidet die A-Serie hervorragend ab. Als Betriebssystem hat man die Wahl zwischen Windows 2000, XP Home oder XP Professional. Alle Modelle werden mit Lotus SmartSuite Millennium Edition und Lotus Notes Client ausgeliefert, Microsoft Office Small Business Edition und Microsoft Office sind optional erhältlich. Mit der Access ThinkPad-Software von IBM ist man im Notfall mit Recovery Disk auf einer versteckten Partition nicht auf sich allein gestellt. Manche Modelle werden auch mit der RecordNow Software von Veritas zum CD-Brennen ausgeliefert.
Performance
Das ThinkPad A31p ist nicht das schnellste seiner Klasse, die gebotene Leistung erweist sich allerdings für die meisten Anwendungen als üppig dimensioniert (siehe Testergebnisse). Im mobilen Einsatz schnitt das Notebook mit 2 GHz P4-M-Prozessor, 256 MByte DDR RAM und einer 5.400 U/min schnellen Festplatte schlechter ab als die Konkurrenz. Mit 34 Punkten Vorsprung zum ThinkPad A31p liegt das ähnlich ausgestatte Dell Inspiron 8200 vorne, zum niedriger getakteten 1,6 GHz Sony VAIO PCG-GRX570 sind es auch noch zwei Punkte. Man muss allerdings erwähnen, dass der VAIO über doppelt so viel Arbeitsspeicher verfügt wie das Test-ThinkPad.
SysMark 2002 Performance: Beim Internet Content Creation-Test zeigte das ThinkPad seine eigentlichen Stärken, mit nur zwei Punkten Abstand zum Inspiron 8200. Der Office Productivity-Test fiel allerdings schlechter aus, das Inspiron hat hier immerhin 17 Punkte Vorsprung. Obwohl das ThinkPad Stärken im Multimedia-Bereich hat, enttäuscht die schwache Leistung bei Office-Programmen.
3D Graphik-Performance: Die ATI Mobility FireGL 7800 64 MByte VGA-Karte im ThinkPad kann der Nvidia GeForce4 440 32 MByte aus dem Inspiron bei der 3D-Performance durchaus die Stirn bieten. Wie erwartet schneidet das ThinkPad auf diesem Feld gut ab.
Akkulebensdauer
Der Akku im ThinkPad A31p konnte wenig beeindrucken, nach 127 Minuten gab der 10,8 Volt, 4.000 mAh-Akku seinen Geist auf. Der VAIO bringt es auf 132 Minuten, beim Inspiron beträgt die Laufzeit sogar 159 Minuten. Warum diese kurze Laufzeit? Vielleicht liegt es an der Auflösung von 1.600 x 1.200 Pixeln, das Display des Inspiron bringt es nur auf 1.400 x 1.050, und höhere Auflösungen wirken sich negativ auf die Akkulebensdauer aus. Dazu kommt der bessere Akku des Inspiron mit 14,8 Volt und 4.460 mAh Leistung. Der VAIO liegt trotz gleicher Auflösung vorne, was sich auf die langsamere CPU und den besseren Akku zurückführen lässt.
Service und Support
IBM bietet 3 Jahre Garantie ohne Abholservice. Die mitgelieferte Dokumentation ist wie gewohnt ausführlich, auf der Website von IBM gibt es Online-Hilfe in Hülle und Fülle – wenn es auch etwas schwer fällt den Durchblick zu behalten. Ein digitales Handbuch namens Access ThinkPad liefert sehr nützliche Informationen, sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Anwender.
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