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Palm Tungsten C


Der Tungsten C ist Palms erster Handheld mit integrierter 802.11b-Funktionalität. Es ist außerdem der erste, der die Grenze von 16 MByte sprengt und der erste mit einem 400 MHz Intel XScale Prozessor. Palm hat sich für den neuen PXA255-Chip entschieden, von dem Intel behauptet, er würde im Vergleich zum PXA250 mehr Geschwindigkeit und bessere Energiesparfunktionen bieten.

Der Tungsten C vervollständigt Palms Portfolio von Kommunikationsgeräten: Der Tungsten W bietet Sprach- und Datenübertragung, der Tungsten T Bluetooth und der Tungsten C nun auch 802.11b. Dies macht ihn nach Aussage von Palm zum idealen Handheld für professionelle Anwender, die viel unterwegs sind und auf Daten zugreifen müssen. Aber der Tungsten C hat weit mehr zu bieten als nur die Verbindung per Funk.

Design

Das Hardwaredesign ähnelt stark dem des Tungsten W. Die Abmessungen sind insgesamt etwas kleiner und das Gerät ist etwas schlanker, da auf den Handyanschluss und die Antenne des W-Modells verzichtet werden konnte: Der Tungsten C misst 7,8 x 12,9 x 1, cm (BxHxT) und wiegt 178 g.


Eine Minitastatur ersetzt die Graffiti-Fläche. Palms Universal Connector ist kompatibel zu einer Vielzahl vorhandener Peripheriegeräte.

Die Minitastatur, die die Graffiti-Fläche ersetzt, entspricht der des Tungsten W. Sie macht insgesamt einen recht guten Eindruck, obwohl die untere Reihe mit den Shortcut-Tasten einschließlich des kleinen 5-Wege-Navigators etwas kniffelig mit nur einer Hand zu bedienen ist. Das Tasten-Zuordnungs-Tool von Palm, das sich unter „Preferences“ findet, ist einfach zu benutzen, so dass man auch das Pfund- und Euro-Zeichen sowie eine Reihe weiterer internationaler Zeichen und Symbole über die Tastatur eingeben kann. Alternativ kann man Buchstaben auch mithilfe von Graffiti 2 auf den Bildschirm bringen.

Das TFT-Display ist transflexiv, und obwohl es weniger hell und scharf ausfällt als das des für Privatanwender gedachten Zire 71, ist es für die üblichen Anwendungen ausreichend. Der einzelne SD-Karten-Steckplatz befindet sich oben am Gerät, der Ein- und Ausschalter ist unten rechts am Gehäuse angebracht. Der Stift lässt sich in einem Schlitz auf der rechten Seite unterbringen, während ein Schlitz auf der linken Seite eine ausklappbaren Bildschirmabdeckung beherbergt. Leider sind beide Schlitze unterschiedlich gestaltet, so dass man Stift und Bildschirmabdeckung nicht austauschen kann, falls man Linkshänder ist. Dieses Feature, das sich beim Palm V als sehr nützlich erwiesen hat, sollte Palm vielleicht wiederbeleben. Der Tungsten C verfügt über Palms Universal Connector, so dass er zu einer Vielzahl vorhandener Peripheriegeräte kompatibel ist.

Ausstattung

Palm verwendet für den Tungsten C einen von Intels neuen PXA 255 XScale Prozessoren. Zu dessen Verbesserungen gegenüber dem PXA 250 gehören ein 200-MHz-Bus (im Vergleich zu 100 MHz beim älteren Chip) und eine verbesserte Energiesparfunktion, die laut Angaben von Intel für eine längere Akkulaufzeit sorgen soll. Die erhöhte Prozessor-Geschwindigkeit wird sich bei den grundlegenden Funktionen nicht bemerkbar machen, sich aber durch schnellere Datenübertragung per Funk als wertvoll erweisen. Wer bislang eines der älteren Modelle von Palm benutzt hat, sollte sofort die erheblich höhere Geschwindigkeit bei der Synchronisation mit einem PC oder bei der Installation von Anwendungen bemerken.


Der einzelne SD-Karten-Steckplatz befindet sich oben am Gerät, der Ein- und Ausschalter ist unten rechts am Gehäuse angebracht.

Palm hat endlich eingesehen, dass 16 MByte interner Speicher nicht reichen. Also bringt der Tungsten C (nach Palm-Maßstäben) verschwenderische 64 MByte mit. Davon stehen einem allerdings nur 51 MByte tatsächlich zur Verfügung, den Rest beansprucht der Palm für sich. Aber selbst dies ist schon ein gewaltiger Fortschritt, und man sollte dadurch in der Lage sein, eine ganze Reihe von Anwendungen von Drittanbietern zu installieren, und dabei immer noch ausreichend Platz für Daten übrig haben, so dass eine SD-Karte nicht unbedingt erforderlich ist.

Palm bietet eine Menge an Anwendungen, die bereits einen Teil des Speicherplatzes aufzehren, darunter: Acrobat Reader for Palm OS, PrintBoy, mit dem man über Kabel oder Funk drucken kann, WorldMate, eine Weltuhr und ein Datumsumwandlungstool für Reisende, den Taschenrechner PowerOne mit zusätzlichen Funktionen, VoiceMemo für die Verwaltung von Sprachnotizen, AvantGo, Colligo Calendar für die gemeinsame Nutzung von Terminkalendern über Funk, den Video-Player Kinoma, Palm Reader sowie eine unregistrierte Version des Kartenspiel-Klassikers Solitaire. Das ist ein üppiges Bündel, aber man sollte daran denken, dass man für die Verwendung von VoiceMemo ein Headset benötigt, da ein solches von Palm nicht mitgeliefert wird und es auch kein eingebautes Mikrofon gibt.

Auch das ROM des Tungsten C ist gut mit Anwendungen gefüllt, darunter das Standard-Softwarepaket von Palm (Adressbuch, Rechner, Card Info – zur Arbeit mit SD-Karten, Kalender, Merkzettel, Notizen, Aufgabenliste und Weltzeituhr). Diese werden ergänzt durch eine Reihe von Anwendungen, die vor allem der Kommunikation oder Produktivität dienen: VersaMail ist ein gutes E-Mail-Programm, und man erhält den PalmSource Web Browser, ein Wi-Fi-Setup-Utility, Documents to Go Professional Edition sowie einen PPTP-basierten VPN-Client. Auch Palm Photos fehlt nicht – man kann also auch seine digitalen Fotos betrachten.

Leistung


Palm Tungsten C

Es gibt viel Lobenswertes über den Tungsten C zu berichten. Die 802.11b-Fähigkeiten sind sauber implementiert, und das Wi-Fi-Setup-Tool ist auch vorherigen Blick in die mitgelieferte Anleitung benutzbar. Die Software fand im Test problemlos das nicht mit WEP geschützte Funknetz, erhielt eine IP-Adresse und stellte die Verbindung her – alles ohne Hilfestellung. Bei aktiviertem WEP war die Einrichtung etwas komplizierter, aber immer noch gut zu bewältigen.

Der flotte Intel PXA 255 Prozessor sorgt für eine beschleunigte Darstellung von Webseiten und schnellere Synchronisation, als man sie von bisherigen Palm-Geräten gewohnt ist. Die Akkulaufzeit betrug 7 Stunden und 1 Minute, während das Gerät sich im Full-Power-Zustand befand. Getestet wurde mit BatteryBench2, das kontinuierlich mehrere Programme auf einem Palm ausführt, bis der Akku leer ist. Unter „Preferences“ kann ein Stromsparmodus eingestellt werden, falls man noch mehr an Akkulaufzeit herausholen will.

Ein oder zwei Dinge gibt es am Tungsten C allerdings doch zu bemängeln. Wie bereits erwähnt, fehlt ein Headset im Lieferumfang. Hier hat es Palm mit dem Sparen etwas übertrieben. Außerdem gibt es am Gerät kein Lämpchen, das anzeigt, ob die Funkverbindung aktiv ist, und der Wireless-Modus kann nur über „Preferences“ aktiviert und deaktiviert werden. Dies sind allerdings nur Kleinigkeiten. Insgesamt ist der Tungsten C ein ausgereiftes und gut konstruiertes Gerät. Damit dürfte dem Erfolg von Palms erstem Wi-Fi-Handheld nichts mehr im Wege stehen.

ZDNet.de Redaktion

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