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Macromedia Flash MX

Als Macromedia Flash 1996 erstmals auf den Markt kam, war es eine unkomplizierte Anwendung für Animationen. Seitdem ist das Flash-Dateiformat zum Standard für interaktives, web-basiertes Multimedia geworden. Mit Flash MX, der Grafik-Anwendung gleichen Namens, kann man fantastische, sehr interaktive Flash-Animationen gestalten. Doch dieses Programm wird nie einen Preis für Benutzungskomfort bekommen. Nur erfahrene Web-Designers können von seinen überaus anspruchsvollen Features profitieren. Wer keine guten Programmierkenntnisse besitzt und Animationen nicht für eine E-Commerce-Site erstellen muss, sollte stattdessen LiveMotion in Betracht ziehen, das genauso leistungsfähig, aber billiger und komfortabler ist.

Oberfläche spart Zeit und Platz

Das überarbeitete Aussehen von Flash MX gleicht einer typischen Macromedia MX-Oberfläche, was Macromedia-Anhängern zusagen sollte. Doch jeder wird die hervorragenden Tuturials von Flash MX, die Beispiel-Animationssequenzen und die Vorlagen zu schätzen wissen. Die 20 andockbaren und minimierbaren Paletten von Flash, darunter der Movie-Explorer, sparen Platz auf dem Bildschirm, und mit dem komfortablen Eigenschaften-Inspektor kann man die Eigenschaften wie etwa die Farbe und die Größe eines markierten Objekts ändern.

Um mit der Erstellung eines Films zu beginnen, muss man für jedes der Arbeitsfläche hinzugefügte Objekt eine separate Ebene anlegen. Um Objekte von Grund auf zu generieren, sollte man etwas im Vektor-Werkzeugfenster von Flash MX herumstöbern. Dort wird man den Standardstift und den Bezier-Füllhalter sowie Werkzeuge finden, mit denen man Kreise und Quadrate erzeugen kann. Mit dem neuen Frei-Transformationswerkzeug der Version MX kann man die Konturen von Objekten verzerren. Besser noch – Flash arbeitet Hand in Hand mit Fireworks und dem Vektor-Grafikpaket FreeHand zusammen, so dass man in FreeHand ein Bild bearbeiten und es anschließend wieder in Flash importieren kann.

Erstellung des Films

In Flash benutzt man die linealähnliche Zeitleiste, um einen Film zu animieren. Das Zeitleistenfenster zeigt in senkrechter Richtung die Ebenen, wobei eine Ebene jeweils über einen Satz von senkrechten Bildern so ähnlich wie bei einem Daumenkino verfügt. Man kann einen Film auf eine von zwei Arten animieren: Bild für Bild oder durch Tweening. Bei der ersten Option muss man den Inhalt des jeweils nachfolgenden Bildes von Hand verändern, damit sich ein Objekt beispielsweise bewegt oder seine Gestalt verändert. Bei der letzteren, schnelleren Methode definiert man das erste und das letzte Bild des Films, und Flash MX interpoliert (oder „tweent“) die Zwischenbilder.

Licht, Kamera, Action!

Anders als QuickTime-Filme können Flash-Filme nicht nur abgespielt, angehalten und abgebrochen werden, sie reagieren auch auf Benutzereingaben und Bewegungen des Cursors. Damit Flash-Filme interaktiv werden, müssen man Teilen des Films sogenannte Aktionen (in der JavaScript ähnelnden Sprache ActionScript geschriebene Befehle) zuweisen. Beispielsweise schickt die Aktion GetURL den Browser zu einer neuen Web-Adresse, wenn man im Film auf eine Schaltfläche klickt. Der leichte Drag & Drop-Anfängermodus von Flash MX wie die Drag & Drop-Oberfläche von LiveMotion verbirgt die Komplexität der Action-Script-Programmierung.

Programmierer: 1; Neulinge: 0

Für stark beanspruchte kommerzielle Websites fährt Flash MX schweres Geschütz auf. Man kann beispielsweise Filme erstellen, die Daten aus Online-Formularen zusammentragen und diese dann an eine Datenbank schicken. Doch man muss diese komplexen Aktionen mit der Skriptsprache ActionScript programmieren, was sowohl neue als auch etwas fortgeschrittenere Designer aus dem Konzept bringen dürfte.

Für Neulinge ist jedoch noch nicht alles verloren. Macromedia bietet umfangreiche Unterstützung für Flash MX an, darunter geführte Schulungsfilme sowie umfangreiche, leicht zu lesende Tutorials, beispielsweise eines, das Anfängern bei der Benutzung von ActionScript behilflich ist. Wer den menschlichen Kontakt bevorzugt, kann während des 90-tägigen kostenlosen Support-Zeitraums so oft er will eine gebührenfreie Telefonnummer anrufen oder sich per E-Mail an den technischen Support von Macromedia wenden. Danach muss man eine Fallpauschale bezahlen oder in Abhängigkeit vom Umfang und der Art der benötigten Unterstützung für ein Support-Paket kaufen.

Ohne Frage ist Flash MX ein überaus leistungsfähiger Werkzeugkasten für Animationen. Doch obwohl das Produkt auch Anfängern viel zu bieten hat, werden selbst etwas fortgeschrittenere Web-Designer ihre Mühe haben, sich das wahre Potential von Flash MX nutzbar zu machen. Wer ein weniger kompliziertes, doch genauso leistungsfähiges Animationsprogramm sucht, sollte sich den derzeitigen Favoriten der Redaktion ansehen: LiveMotion.

ZDNet.de Redaktion

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