Der Online-Buchversand Amazon hat eingestanden, daß er in den USA Zahlungen von Verlagen akzeptierte, die ihre Bücher auf der Web-Site des Unternehmens vorgestellt sehen wollten. Bis zu 10000 Dollar wechselten dazu als sogenannte „cooperative advertising payments“ den Besitzer. Das hatte die Zeitung „New York Times“ herausgefunden. Amazon will nun ab 1. März alle bezahlten Buchempfehlungen auch als solche kennzeichnen. Bisher fehlten derartige Hinweise.
Ein Vertreter von Amazon betonte, daß zunächst die hauptamtlichen Rezensenten des Unternehmens zustimmen müßten, ob ein Buch gut genug sei, um besonders herausgestellt zu werden. Erst dann würden die Gelder akzeptiert, sagte Amazon-Sprecher Bill Curry. Bereits jetzt werden deswegen laut seinen Angaben jeden Tag Bücher abgelehnt, „weil Geld weniger wichtig ist als die Glaubwürdigkeit der Empfehlungen“. Die überwiegende Mehrheit der Buchempfehlungen sei unbezahlt.
„Diese Erfahrung hat uns gezeigt, daß unsere Leser höchste Erwartungen an uns haben. Wir werden versuchen, in Zukunft ihre Erwartungen zu erfüllen“, sagte Curry. Ab sofort könnten alle Leser, die mit den Empfehlungen unzufrieden sind, die Bücher auch dann wieder zurückschicken, wenn sie nicht mehr neu und ungelesen sind. Amazon erstatte das bezahlte Geld zurück.
In Deutschland gebe es keine derartige Praxis der „cooperative advertising payments“, betonte die Pressesprecherin des Deutschland-Ablegers Amazon.de, Martina Frühwald, gegenüber ZDNet.
Kontakt: Amazon.de, Tel.: 0180/5354990
Amazon.com unter Beschuß
Buchversand ließ sich Empfehlungen bezahlen
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