In einem Interview mit der Ziff-Davis-Publikation PC Week hat sich der Group Product Manager von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) Ed Muth abfällig über das Betriebssystem Linux geäußert. Dieses sei so schlecht, das es alles, nur keine Gefahr für das eigene Betriebssystem Windows darstelle.
„Ich sehe Linux eher als Gefahr für Unix. Dafür ist es eine Herausforderung, ein Konkurrenzprodukt“, erläutert Muth seine Sicht der Dinge. „Je länger ich mich mit Linux beschäftige, umso mehr komme ich zur Ansicht, daß es keinen Wert für Endanwender hat.“ Das größte Problem des alternativen Betriebssystems sei der Mangel an Anwendungssoftware.
„Noch vor dreißig Jahren hat man alles maßgefertigt, dann ging der Trend dahin, Software einzuschweißen und in die Regale der Händler zu stellen“, sagte Muth. Ein „Design-by-Community“-Ethos dagegen könne in Unternehmen nicht funktionieren. Selbst betriebswirtschaftliche Standardsoftware werde mittlerweile vorgefertigt ausgeliefert.
Als weiteren schweren Fehler von Linux führt Muth den Mangel an „Integration“ an. „Die Leute wollen mehr davon. Sie wollen eine Tabelle aus Excel in Word einfügen können. Bei Servern wünschen sie sich Zuverläßlichkeit und Sicherheitsfeatures. Das kann aber nur über einen Einbau weiterer Funktionen geschehen. So gesehen ist Linux ein großer Rückschritt.“ Im Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft ging es in erster Linie um die Frage, ob die Integration von verschiedenen Funktionen, wie beispielsweise eines Browser in das Betriebssystem, statthaft sei. Microsoft sagt ja, das US-Justizministerium nein.
Muth behauptete anschließend, Linux koste den Anwender auf lange Sicht mehr als Windows NT: „Wir glauben, die „Total Cost of Ownership“ liegt für NT niedriger als für Linux. Allerdings ist es schwierig, dazu aussagekräftige Studien zu erstellen, weil Linux über so wenig Applikationen verfügt.“ Im besten Falle koste Linux genauso viel wie NT.
Muth führte den Hype um Linux auf eine ganze Reihe von Faktoren zurück – der wichtigste davon sei aber der Mangel an Fairneß in den Medien. So würden „einige Leute etwas Gutes über Linux sagen, nur um Microsoft zu schaden. Aber ich frage mich: Ist Linux in drei Jahren ein ernstzunehmendes Betriebssystem oder der nächste Netzwerkcomputer?“ Sun (Börse Frankfurt: SSY), IBM (Börse Frankfurt: IBM) und Oracle hatten vor zwei Jahren das Thin-Client-Konzept des Netzwerkcomputers, oder kurz NC, groß angekündigt. Es konnte sich aber (bislang) nicht durchsetzen.
Anfang November vergangenen Jahres war eine unternehmensinterne E-Mail von Microsoft-Manager Vinod Vallopillil aufgetaucht, die belegte, daß Microsoft Linux durchaus als Bedrohung seiner Marktmacht betrachtet.
In der Nachricht schlug der Manager Strategien vor, um das Unternehmen gegen die zunehmend populäre Kategorie der „Open Source Software“ (Programme mit frei verfügbarem/veränderbarem Quelltext) wie Linux, Apache, Bind oder Sendmail zu wappnen und gängige Internet-Protokolle von eigener Software abhängig zu machen.
Dieses sogenannte „Halloween“-Memo wurde von dem Programmierer Eric Raymond unter der Adresse www.tuxedo.org/
Grundlagen und alles Wissenswerte zum Ein- und Umstieg vermittelt das große ZDNet-Special zum Thema Linux, das ständig aktualisiert wird.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
Neueste Kommentare
4 Kommentare zu Microsoft: Linux ist Mist
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Linux ist Mist
wie mistig Linux ist, beweist, dass ich
seit Ausgabe 5.3 von SuSE bis heute
9.0 dabei bin und seit einem Jahr
Microsoft endgültig von meinem Desktop
entfernt habe.
Links im Artikel
Alles klar? Aber wie ich wieder mal richtig vermutete klappt das mit den Links im Artikel mal wieder nicht. Der Deutsche Text ist jedenfalls nicht abrufbar. Gehört das auch zur pro-win anti linux strategie die von M$oft gesponsort wird??
AW: Links im Artikel
Hallo,
Nein, hier ist keine Verschwörung am Werke, sondern nur der Zahn der Zeit: Wie sie unschwer dem Artikel-Datum entnehmen können, stammt dieser aus dem letzten Jahrhundert – da kann es schonmal passieren, dass Links nicht mehr funktionieren ;-)
Aus Gründen der Nachvollziehbarkeit belassen wir aber auch solche Links in den alten Artikeln – mit den Archiv-Funktionen mancher Suchmaschinen ist es möglich, den Inhalt noch zugänglich zu machen.
mit freundlichen Grüßen
M. Fiutak
ZDNet Redaktion
Einbinden von Tabellen in Word
Ich weiß zwar nicht welche Studien über die Unkosten nun Recht hat, für diesen Kommentar ist es auch unwichtig.
Also Tabellen von Excel in Word einbinden ging unter Linux nicht???
Herr Muth, natürlich geht es nicht, Linux ist ein Betriebssytem genauwi Windows, kein Office-Paket. Windows kann auch keine Tabellen aus Word in Excel einbinden, das MS-Office kann dies nur, OpenOffice.org aber auch! Und das läuft unter Linux wie Windows und ist kompatibel zu MS-Office.
Es wäre schön wenn bei aller Konkurrenz nicht mit falschen Wahrheiten geredet wird. Dann würde auch MS glaubwürdiger, allerdings auch ein Teil der Linux-Community (vgl. Sicherheitslücken in Linux)