Hannover – Der Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme (BVB) forderte auf seiner CeBIT Pressekonferenz in Hannover die Bundesregierung auf, bessere Rahmenbedingungen für die Informations- und Kommunikationsbranche (Iuk) zu schaffen. Dazu gehören nach den Vorstellungen des Verbands die Rücknahme der Scheinselbständigkeitsregelung, die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Bildungsinvestitionen statt Softwaresubventionen und sinnvolle Abschreibungsregelungen.
Da jährlich rund 25000 IT-Spezialisten fehlten, müsse die Bundesregierung in Bildung investieren, statt die Softwareindustrie mit Fördermitteln zu unterstützen. „Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in den neuen Ausbildungsberufen ist so groß, daß bereits zu Beginn dieses Jahres 6000 Ausbildungsplätze in den neuen IuK-Berufen fehlen“, sagte der BVB-Vorstandsvorsitzende Willi Berchtold. Er wolle deswegen zusammen mit dem Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit alle BVB-Mitglieder auffordern, noch in diesem Jahr mehr Ausbildungsplätze zu schaffen.
Insgesamt 91 Prozent der befragten IuK-Firmen sehen „trotz allgemeiner Konjunkturdelle“ optimistisch in die Zukunft. 27 Prozent bezeichneten das Geschäftsklima im ersten Halbjahr 1999 als „sehr gut“, für „gut“ votierten 64 Prozent
Besonders hoch seien die Erwartungen im Bereich Informationstechnik, sagte Berchtold. „Sie liegen vor den Erwartungen der Anbieter von Kommunikationssystemen im 1. Halbjahr, die vor allem den immensen Preisdruck spüren.“ Die IuK-Firmen rechnen 1999 mit einem Umsatzanstieg im deutlich zweistelligen Bereich. Das gelte insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen. Der Fachkräftemangel bremse jedoch das Umsatzwachstum.
Weiteres Ergebnis der BVB-Umfrage: Nur elf Prozent erwarten von der CeBIT zusätzliche Nachfrageimpulse. ?Virtuelle Messen? bedeuteten jedoch keine Konkurrenz. Nur vier Prozent der Befragten beteiligen sich daran.
Kontakt: Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme, Tel.: 06172/93840
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