Der jetzt aufgespürte Erfinder des CIH-Virus, Chen Ing-Hou, ist ein ehemaliger Student des Tatung College in Taiwan. Der 24jährige soll bereits vor einem Jahr seiner Universität die Erschaffung des Virus gestanden haben. Damals habe der Virus Teile des universitätsinternen Rechnersystems lahmgelegt, sagte Lee Chee-Chen, zuständig für Studentenangelegenheiten am College.
Frühere Mitstudenten und Lehrer gaben an, daß er damit geprahlt hätte und Freunde gewarnt habe, den Virus nicht auf ihre Computer zu spielen. Das College verwarnte ihn im April 1998 jedoch lediglich. Er wurde weder exmatrikuliert, noch gab es polizeiliche Ermittlungen. Lee sagte, er wäre nicht härter bestraft worden, weil er seine Kommilitonen vor der Verbreitung des Virus gewarnt hätte.
Kollegen sagten, Chen-Ing-Hou habe zugegeben, seine Initialen für die Benennung des Virus verwandt zu haben. Der 24jährige verließ das Tatung Institute of Technology in Taipei 1998 mit einem Abschluß in Information Engineering. Zur Zeit leistet er in Taiwan seinen zweijährigen Wehrdienst ab.
Chen-Ing-Hou droht bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Er wird jetzt von der Polizei befragt.
Der Virus „Win95.CIH“ hatte am 26. April weltweit mehrere tausend Computer lahmgelegt (ZDNet berichtete). Erst langsam wird das Ausmaß der angerichteten Schäden bekannt.
Der Virus wird immer am 26. eines Monats aktiv und ist in der Lage, die meisten Daten der Festplatte zu löschen. Er versucht sogar, den Flash-BIOS-Chip des Rechners zu überschreiben. Der Computer kann im Falle einer „erfolgreichen“ Infektion nicht mehr gestartet werden, der Flash-Baustein muß ausgetauscht werden. Da auch die Festplatte befallen wird, hilft oft nur noch eine komplette Neueinrichtung des Systems.
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