NSI verzögert Domain-Vergabe

Ex-Monopolist spielt auf Zeit

Der bisherige Monopolist für die Vergabe von Top-Level-Domains, Network Solutions (NSI), will sich von seiner Macht offenbar nicht so schnell trennen. Obwohl die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) bereits Mitte April die neuen Wettbewerber benannt hat, hat NSI die dafür nötige Software noch nicht an alle weitergeleitet. Diejenigen, die sie bereits erhalten haben, berichten von Schwierigkeiten mit der Implementierung.

Laut US-Presseberichten hat NSI erklärt, die nominierten Organisationen und Unternehmen hätten die an sie gestellten Anforderungen noch nicht erfüllt. Knackpunkt sei eine Versicherungsklausel, die NSI vor Schaden aus dem Wettbewerb bewahren soll. Angeblich findet sich aber kein Versicherungsunternehmen, das einen solchen Vertrag anbieten will.

Die ICANN hat fünf Unternehmen nominiert, die neben NSI künftig die Vergabe von Top-Level-Domains .com, .net und .org übernehmen werden: Der Online-Dienst AOL (Börse Frankfurt: AOL), die France Telecom, der australische Provider Melbourne IT, das New Yorker Unternehmen Register.com sowie das im Herbst 1996 gegründete unkommerzielle Joint-venture Core Domains. Core setzt sich aus 85 Unternehmen und Organisationen, darunter auch die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE), in 23 Ländern zusammen.

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