Der italienische Olivetti-Konzern hat den Übernahmekampf um die Telecom Italia für sich entschieden, die Deutsche Telekom hat den kürzeren gezogen und eine schwere Schlappe erlitten. Olivetti wurden 51,868 Prozent an der Telecom Italia – das entspricht 2,7 Milliarden Aktien – für rund 61,3 Milliarden Mark angeboten, und der Elektronikkonzern wird diese Angebote wahrnehmen. Die italienische Regierung, die über ein Vetorecht verfügt, hat sich positiv zur Übernahme durch Olivetti geäußert.
Olivetti-Chef Roberto Colaninno will den neuen Riesenkonzern selbst führen. Colaninno kommentierte seinen Erfolg mit den Worten: „Ich bin stolz auf die Reaktion des Marktes auf das Angebot.“ Der 56jährige kündigte umgehende Verhandlungen mit dem Telecom-Italia-Chef Franco Bernabe an.
Der Deutsche-Telekom-Chef Ron Sommer erklärte in einem Interview gegenüber der „Welt am Sonntag“, er müsse nun Gespräche mit dem Vorstand der Telecom Italia führen und sich über das weitere Vorgehen abstimmen. Er gebe die Fusion mit dem italienischen Telekommunikationskonzern nicht auf: Die „industrielle Logik des Zusammenschlusses“ sei „absolut schlüssig und überzeugend.“
Lachender Dritter der geplatzen Fusion von Deutscher Telekom und Telecom Italia ist der mit Olivetti alliierte deutsche Mannesmann-Konzern: Olivetti will zur Finanzierung der feindlichen Übernahme seine indirekten Anteile an dem Mobilfunkunternehmen Omnitel und dem Festnetz-Telefonunternehmen Infostrada an den deutschen Geschäftspartner verkaufen. Mannesmann wird für die Anteile voraussichtlich insgesamt 14,9 Milliarden Mark zahlen, um damit zu den großen Mitspielern im italienischen Telekommunikationsmarkt zu zählen.
Kontakt: Mannesmann, Tel.: 0211/8200
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