Ex-Spion soll die Schweiz verlassen

Er wird verdächtigt, Kollegen im Internet verraten zu haben

Der Ex-Spion Richard Tomlinson soll die Schweiz verlassen. Die britische Regierung wirft ihm vor, Geheimnisse über Englands Auslandsgeheimdienst MI6 im Internet verbreitet zu haben. Dies sei jedoch keine Ausweisung, auch habe die britische Regierung keinen Druck ausgeübt, betonten Schweizer Offizielle.

Nachdem Tomlinson bereits aus den USA, Neuseeland, Frankreich und Großbritannien ausgewiesen wurde, ist die Bitte der Schweizer Behörden ein schwerer Schlag für den 35jährigen Ex-Spion. Er bestreitet weiterhin vehement, die Namensliste der Agenten ins Internet gestellt zu haben. „Mein Leugnen könnte ein bißchen unglaubwürdig klingen, weil ich damit gedroht habe, Namen im Internet zu veröffentlichen“, sagte er.

Nachdem er im Herbst 1997 wegen Geheimnisverrats mehrere Monate in einem britischen Gefängnis saß, weil er seine Memoiren über das Internet verbreitet hatte, wohnte Tomlinson zuletzt in Genf.

Der britische Außenminister Robin Cook hatte die britischen Medien im Mai gebeten, die Namensliste nicht zu veröffentlichen, weil Menschenleben in Gefahr seien. In zahlreichen Newsgroups im Internet kursierte die Liste jedoch bereits.

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