Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) gibt trotz anderslautender Gerüchte den Bau seines Netzwerk-Computers Javastation offenbar nicht auf. Das US-Wirtschaftmagazin „Forbes“ berichtet, in den Labors des Unternehmens bastele man an einer Javastation der zweiten Generation. Die „Javastation II“ werde unter dem Namen „Corona“ firmieren und hätte bereits im vergangenen Monat auf den Markt kommen sollen. Die Original-Javastation war für das erste Quartal 1999 angekündigt gewesen. „Corona“ lädt Anwendungen über einen Ethernet-Anschluß aus dem Netz. Das Gerät soll um die 500 Dollar kosten.
Die Verzögerung beim Debüt des Netzwerk-Computers habe keine technischen, sondern wirtschaftliche Ursachen, so das Magazin. Niemand habe eine Javastation kaufen wollen. Nun aber sei Sun mit der Regierung von Singapur, mit Kurierdiensten, verschiedenen Fluglinien und Handelsunternehmen in Verhandlungen über die Abnahme einer größeren Menge an „Coronas“.
Sun hatte 1997 versprochen, Network-Computing-Clients, die wie die Javastation ohne Festplatte auskommen, deutlich billiger als herkömmliche PCs anzubieten. In der Zwischenzeit sind jedoch die Preise für voll ausgestattete PCs deutlich gefallen, ein Preisvorteil für Unternehmen ist dadurch – zumindest bei den Anschaffungkosten – nicht mehr unbedingt gegeben.
Erst im April dieses Jahres hatte Sun-Chef Scott McNealy erklärt: „Ganz klar – in 20 Jahren wird Network Computing im Vergleich zu jetzt ein sehr, sehr, sehr großes Geschäft sein. Ich denke, wir haben gute Chancen, dann zu den zwei führenden Unternehmen der Branche zu zählen.“
Nach Analystenmeinung hat sich das NC-Konzept bislang aber nicht durchgesetzt. Unter anderem, weil die Anwender nicht von einer zentralen Instanz kontrolliert werden wollen: Kartenspiele à la „Solitaire“ während der Arbeitszeit läßt die Javastation nicht zu.
Kontakt: Sun, Tel.: 089/460080
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