Fujitsu und Siemens (Börse Frankfurt: SIE) haben nach wochenlangem Tauziehen ihre Unterschriften unter einen Fusionsvertrag der PC-Bereiche in Europa gesetzt. Strittig war nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ bis zuletzt die Position des Geschäftsführers der Fujitsu Siemens Computers. Ebenfalls unklar war laut dem Bericht die künftige Zahl der Mitarbeiter.
Die nun abgeschlossene Vereinbarung sieht die Gründung der Fujitsu Siemens Computers BV mit Sitz in den Niederlanden vor, an der die beiden Konzerne zu je 50 Prozent beteiligt sind. Das neue europäische Computerunternehmen wird, wie geplant, am 1. Oktober 1999 (abhängig von der Zustimmung der Behörden) seine Geschäftstätigkeit aufnehmen.
Der Vorstand des neuen Unternehmens sieht wie folgt aus: Vorstandsvorsitzender wird Rudi Lamprecht, Vorsitzender des Siemens-Bereichsvorstands Information and Communication Products. Tetsuo Urano, derzeit President Fujitsu Computers Europe, wurde zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden berufen. Das operative Management wird von Winfried Hoffmann und Robert Hoog als Presidents geleitet. Hoffmann, derzeit President Fujitsu Computers Europe, ist verantwortlich für Sales and Marketing. Hoog, derzeit Leiter des Siemens-Geschäftsgebiets Computer Systems, übernimmt die Product and Supply Operations. Zum Finanzchef wurde Adrian v. Hammerstein berufen, gegenwärtig Mitglied des Siemens-Bereichsvorstands Information and Communication Products.
Mitte Juni hatten der deutsche und der japanische Elektronikriese eine enge Kooperation bekanntgegeben. Das Joint-venture-Unternehmen Fujitsu Siemens Computers soll die in Europa ansässigen Geschäftsfelder PCs, Server und Großrechner beider Unternehmen vereinen. Beide Konzerne sollen einen Anteil von jeweils 50 Prozent halten.
Erklärtes Ziel des Joint-ventures ist es, zu einem der drei führenden Computerhersteller der Welt aufzusteigen. Als direkter Konkurrent tritt das neue Gemeinschaftsunternehmen damit gegen die Branchengrößen Compaq (Börse Frankfurt: CPQ), Dell, Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) und IBM (Börse Frankfurt: IBM) an. Im ersten Jahr will das Unternehmen einen Umsatz von 7,5 Milliarden erzielen.
Vor über einem Jahr wollte Fujitsu bereits mit Siemens ins Geschäft kommen. Fujitsu sollte die gesamte PC-Fertigung von Siemens übernehmen. Doch damals war der taiwanische Acer-Konzern Fujitsu zuvorgekommen. Acer machte dann aber aus finanziellen Gründen einen Rückzieher. Siemens vermarktet bereits seit Jahren Großrechner, die von Fujitsu hergestellt werden.
Kontakt: Siemens-Hotline, Tel.: 01805/333226; Fujitsu, Tel.: 06172/18800
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