Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) will seinen in Deutschland gescheiterten Online-Dienst Microsoft Network (MSN) wieder ins Leben zurückrufen. Der MSN-Deutschland-Chef Gregory Gordon erklärte in der Sonntagszeitung „Welt am Sonntag“, im Oktober wolle man konkrete Pläne vorlegen.
Er kündigte zudem ein Preismodell an, das dem aktuellen Angebot von Online-Konkurrent AOL (Börse Frankfurt: AOL) Paroli bieten soll: „Ich könnte mir vorstellen, daß es bei uns auf eine noch attraktivere Preisgestaltung hinauslaufen wird“, so Gordon in der Zeitung. Der Europa-Chef von Microsoft, Bernard Vergnes, sagte dazu: „Wir werden MSN in den meisten europäischen Ländern neu starten.“
In den USA bietet MSN einen „kostenlosen“ PC an. Neukunden, die eine dreijährige Mitgliedschaft bei dem Online-Dienst abschließen, kommen in den Genuß des „Free-PCs“. Für das Angebot muß man im Voraus 647,64 Dollar bezahlen, das sind rund 17,99 Dollar im Monat. Dafür bekommt man dann einen „Lan-Plus-PC“ mit AMD 400-MHz-Chip. Monitor und Drucker kosten extra.
Ob ein ähnliches Angebot für Deutschland geplant ist, ließen die beiden Manager offen.
Bereits Anfang dieses Monats hatte der Softwaregigant öffentlich kostenlose Internet-Zugänge in Erwägung gezogen, nur um AOL zu schaden.
„Wir werden beim Zugang sehr aggressiv vorgehen“, hatte Microsoft-Manager Brad Chase angekündigt. „AOL denkt vielleicht daran, wie man mit Zugängen Geld verdienen kann. Das ist aber überhaupt nicht unser Ansatz“, fügte er damals hinzu.
Eine Woche später bot das Microsoft Network dann in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Internet Service Provider Costco einen „Microsoft MSN Internet Access Presented by Costco Online“. Die Kunden zahlen für eine CD mit der Zugangssoftware knapp 36 Dollar, nach drei Freimonaten sind alle vier Wochen 11,99 Dollar zu entrichten.
MSN hatte zuletzt nach eigenen Angaben 30.000 Kunden, als es 1998 eingestellt wurde.
Kontakt: AOL-Hotline Deutschland, Tel.: 01805/313164; Microsoft, Tel.: 089/31760
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