Die Softwaretochter Lotus von IBM (Börse Frankfurt: IBM) wird ihr Office-Bundle „Esuite“ einstellen. Das bestätigten Sprecher des Unternehmens in der US-Presse. Als Grund nannten sie einen schleppenden Absatz der Netz-Computer-Anwendung.
Im Oktober soll die letzte Suite – die Version 2.0 – ausgeliefert werden. Bestehende Kundschaft soll noch bis zum Januar 2001 vom Support betreut werden.
Die Esuite Workplace Edition stellt NC-Clients Java-basierte Desktop-Anwendungen wie Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation über den Browser zur Verfügung. Sie enthält Komponenten eines Desktop-Office-Paketes wie der Smart Suite und ist voll Internet-fähig.
IBM und Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) hatten bereits im vergangenen Monat mitgeteilt, die Entwicklung eines Java-OS for Business einzustellen. Das System sollte auf Thin Clients der nächsten Generation zum Einsatz kommen. Grund für die Aufgabe des Geschäfts-Java-Betriebssystems könnte in der Hinwendung führender Hardwareproduzenten wie Compaq Computer (Börse Frankfurt: CPQ) und Wyse Technologies zu Windows-basierten Terminals sein. NCs mit einem Java-OS sind offenbar weniger gefragt, als von IBM und Sun noch vor Monaten angenommen.
NCs beziehungsweise Thin Clients sind abgespeckte PCs zumeist ohne Festplatte, die ihr Betriebssystem und Anwendungsprogramme von einem zentralen Rechner empfangen. Nach Analystenmeinung hat sich das Konzept aber nicht durchgesetzt, unter anderem deshalb, weil die Anwender nicht von einer zentralen Instanz kontrolliert werden wollen: Kartenspiele à la „Solitaire“ während der Arbeitszeit läßt die Javastation nicht zu.
Kontakt: Lotus Development, Tel.: 0180/54123
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