WSJ: Telekom ist ein Übernahmekandidat

Deutscher Ex-Monopolist ist kein Hecht mehr / Bund will Anteile verkaufen

Nach Ansicht des „Wall Street Journal Europe“ ist der Ex-Monopolist Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) vom „Jäger“ zur „Beute“ abgerutscht. Gerade habe man noch durch die Übernahme der Telecom Italia in die erste Liga der globalen Telekommunikationsanbieter aufsteigen wollen, da droht die eigene Übernahme: Laut der Zeitung zieht die Bundesregierung in Betracht, im kommenden Jahr ihren 65-Prozent-Anteil an der Telekom zu verkaufen.

Spätestens Juli 2000 solle die Mehrheit an der Telekom zum Kauf angeboten werden. Wer zugreifen könnte, ist noch ungewiß.

Die Telekom hatte zuletzt eine Reihe von Schlappen wegstecken müssen: Nach der gescheiterten Fusion mit der Telecom Italia platzte auch die Kooperation mit der France Telecom. Die Franzosen hatten sich durch die Offerte an die Italiener düpiert gefühlt. Anschließend wurde die Telekom auch noch aus der Konzernspitze des italienischen Telekom-Joint-Ventures Wind geworfen. Wind ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Telekom (24,5 Prozent), der France Telecom (24,5 Prozent) und dem italienischen Energiekonzern Enel (51 Prozent).

Das Wall Street Journal sieht aber auch einen Hoffnungsschimmer für das Unternehmen unter Leitung von Ron Sommer: Olivetti komme mit der Telecom Italia offenbar nicht zurecht, so daß die Telekom eventuell eine zweite Chance für eine Übernahme erhalte.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel. 0228/1810

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