Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone hat nach der Ablehnung des Angebots durch Mannesmann verkündet, die deutsche Firma nun feindlich übernehmen zu wollen. Vodafone-Chef Chris Gent versicherte, daß durch die geplante Übernahme keine Arbeitsplätze verloren gehen würden. Ein konkretes Angebot will Gent den Aktionären noch unterbreiten. Nachdem er gestern für jede Mannesmann-Aktie etwas über 200 Euro geboten hatte, war das Papier um fast zehn Prozent nach oben geschnellt.
Die Investmentbank Goldman Sachs wird Vodafone unterdessen bei der geplanten Übernahme des Mannesmann-Konzerns nicht mehr beraten. Das hat das Düsseldorfer Unternehmen mit einer einstweiligen Verfügung bewirkt. Mit der Verfügung gegen Goldman Sachs könnte das Düsseldorfer Unternehmen seinen letzten traurigen Sieg im Übernahmepoker errungen haben. Nach Angaben von Mannesmann hat die Investment-Bank am obersten Gerichtshof in London erklärt, abhängig von einer Anhörung am 18. November das Mandat niederzulegen.
„Die einstweilige Verfügung basiert auf der Einschätzung von Mannesmann, Goldman Sachs habe das Vodafone-Mandat trotz bestehender Interessenkonflikte aus früheren und laufenden Projekten für Mannesmann und im Zusammenhang mit der Orange-Transaktion akzeptiert“, teilte das Düsseldorfer Unternehmen in einer Erklärung mit. Zwischen Goldman Sachs und Mannesmann bestehe eine langjährige Beziehung aus einer Vielzahl von Beratungsprojekten. Nun sieht der Telekommunikationskonzern das Vertrauensverhältnis verletzt.
Mannesmann hatte das Angebot Vodafones vom vergangenen Wochenende, den Konzern für 200 Milliarden Mark zu übernehmen, abgelehnt (ZDNet berichtete). Mannesmann-Chef Klaus Esser hatte erklärt, daß Mannesmann höhere Wachstumsaussichten habe als Vodafone. Da sich ein Großteil der Aktien im Streubesitz befinden, kann Esser nun nur darauf hoffen, daß die Anteilseigner den finanziellen Verlockungen des britischen Konzerns widerstehen werden.
Kontakt:
Mannesmann, Tel.: 0211/8200
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