Der Spezialist für Hochleistungsrechner SGI (Börse Frankfurt: SIG) verhandelt im geheimen bereits über einen Verkauf der Supercomputerschmiede Cray Research mit einem bislang weitgehend unbekannten Unternehmen namens Gores Technology Group. Zunächst habe Gores 100 Millionen Dollar geboten, die Firma soll ihre Offerte aber im Laufe der Gespräche gesenkt haben.
Der Cray-Sprecher Steve Conway sagte: „Außer daß sich die Verhandlungen in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, kann ich nichts weiter kommentieren.“ Laut unternehmensnahen Quellen versuchten Cray und Gores bereits zur letztwöchigen Konferenz Supercomputing ’99 in Portland, Oregon, eine gemeinsame Erklärung abzugeben, hätten sich in letzter Instanz aber nicht einigen können.
SGI hat Cray erst im August dieses Jahres in eine eigenständige Tochtergesellschaft umgewandelt. Bereits damals war man offiziell auf der Suche nach Partnern, die die Tochter mitbetreiben sollten. Vor dreieinhalb Jahren hatte SGI für das einstige amerikanische Vorzeigeunternehmen noch 700 Millionen Dollar bezahlt.
Seymour Cray gründete bereits 1972 Cray Research, um die weltweit leistungsfähigsten Rechner herzustellen. Die Cray-Business-Unit mit Sitzen in Chippewa Falls, Wisconsin, und Eagan, Minnessota, baut derzeit den Supercompter Cray T90, das neue Vektorsystem Cray SV1 sowie den Next-Generation-Vektorsupercomputer Cray SV2. Auch vermarktet es das Parallelsystem Cray T3E inklusive zugehöriger Softwaretechnologie. Es soll Packaging-, Kühlungs- und CMOS-Technologien vorantreiben, skalierbare Software einschließlich der Betriebssysteme UNICOS und UNICOS/mk weiterentwickeln und pflegen sowie für die Programmierumgebungen CF90 und SHMEM zuständig sein.
In der aktuellen Liste der 500 stärksten Supercomputer der Welt der Uni Mannheim besetzt SGI beziehungsweise Cray sieben der ersten zehn Plätze.
Kontakt:
SGI, Tel.: 089/461080
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