Einstimmig unterstützt der Aufsichtsrat von Mannesmann die Entscheidung des Vorstands, den feindlichen Übernahmeversuch von Vodafone abzuwehren. Nachdem der Chef des Düsseldorfer Konzerns, Klaus Esser, vor zwei Wochen ein erstes Angebot als „völlig unangemessen“ zurückgewiesen hatte, erklärt nun der Aufsichtsrat zu dem zweiten Angebot, dieses sei „unangemessen, weil es nicht das Wertpotential der Mannesmann-Aktie reflektiert, das bei Fortführung der Selbständigkeit besteht“.
Vor zehn Tagen hatte der britische Konzern für jeden Mannesmann-Anteil 53,7 eigene Aktien angeboten. Damit läge der Wert der Mannesmann-Aktie bei rund 240 Euro. Der Aufsichtsrat erklärte jetzt, daß das Angebot von Vodafone aufgrund der stärkeren strategischen Position von Mannesmann keine Attraktivität für die Mannesmann-Aktionäre habe. Es sei nicht im Interesse der Anteilseigner, der Beschäftigten und des gesamten Unternehmens.
„Unser Aufsichtsrat steht geschlossen hinter Klaus Esser und dem gesamten Management. Das Angebot ist weder der Form noch der Substanz nach akzeptabel. Es entspricht bei weitem nicht dem Wert von Mannesmann“, erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Joachim Funk. Er empfiehlt allen Mannesmann-Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen.
In der vergangenen Woche hatten sich Gerüchte verdichtet, daß nach der deutlichen Ablehnung des Übernahmeangebots nun Gespräche zwischen Esser und dem Vodafone-Vorsitzenden Chris Gent eine Einigung bringen sollten. Dem erteilte Esser eine klare Absage: „Spekulationen über freundliche Gespräche zwischen Mannesmann sind ohne Substanz: Das feindliche, endgültige Angebot von Vodafone bietet keine Basis für Diskussionen. Solche Diskussionen finden nicht statt.“
Essers Hauptargument gegen die Übernahme, daß das Wachstum des Konzerns dem von Vodafone überlegen sei, will Mannesmann durch heute veröffentlichte Zahlen weiter untermauern. Das Düsseldorfer Unternehmen geht davon aus, daß das Ergebnis vor Steuern im gesamten Telekommunikationsgeschäft (mobil und Festnetz) pro Jahr um über 30 Prozent steigen wird.
Kontakt:
Mannesmann, Tel.: 0211/8200
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