Der Mitbegründer von Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) und heutige Cheftechnologe Bill Joy hat auf den derzeit laufenden Sun Technology Days in Seattle seine Sicht auf das Internet präsentiert. Er kann gleich sechs unterschiedliche „Internets“ ausmachen – die alle auch unterschiedlich angesprochen werden müssen.
„Schon seit 1995 ist uns klar, dass es nicht nur ein Web gibt“, erklärte Joy. „Viele Leute glauben ja immer noch, es gibt nur ein Internet. Dem ist nicht so. Es gibt sechs Webs, die sich alle in der Art, mit Informationen umzugehen, unterscheiden. Sie sind aber miteinander verbunden.“
Im Folgenden zählte Joy die sechs verschiedenen „Internets“ auf: Das bekannteste Internet sei das, auf das die Welt per Browser zugreift und in dem die Nutzer E-Mails verschicken und dem E-Commerce frönen.
Das zweite hat „mehr mit Unterhaltung zu tun“. Es beinhalte interaktives Fernsehen, sei aber noch nicht wirklich aufgebaut. Das dritte ist für Daten, die von Information Appliances (IAs) wie etwa Handhelds empfangen werden können. „Es ist unrealistisch zu glauben, die Infos aus dem ’normalen‘ Internet müssten nur einfach auf IAs zugeschnitten werden. Es handelt sich um eine ganz andere Art von Daten“, so Joy. Das vierte setzt auf Sprachsteuerung für die Navigation auf dem Information Highway: „Das ist wieder etwas ganz anderes.“
Die letzten beiden seien im Vergleich zu den ersten vier eher „unmenschlich“: Das fünfte Web diene der Kommunikation von Unternehmens-System zu Unternehmens-System, ohne dass ein Mensch eingreifen müsse. Dies geschehe etwa beim Ineinandergreifen von Lieferketten oder Geldtransaktionen. Das sechste werde von Embedded-Systems genutzt, die die Informationen ihrer Sensoren untereinander austauschten.
„Unser Job ist es nun, Java für all diese verschiedenen Webs auszulegen“, schloss Joy seine Ausführungen vor etwa 500 geladenen Entwicklern.
Kontakt:
Sun, Tel.: 089/460080
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