Bahnt sich nach der globalen Medienfusion von AOL und Time Warner jetzt eine Fusion der deutschen Online-Dienste an? Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ haben sich erste Interessenten für den Anteil des Bertelsmann-Konzerns am Joint-venture „AOL Europe“ gemeldet – unter ihnen auch Telekom-Chef Ron Sommer.
Im Spiegel-Interview sprach sich der Vorstandsvorsitzende des Gütersloher Konzerns, Thomas Middelhoff, zudem für einen Verkauf des 0,7 Prozent-Anteils an AOL (Börse Frankfurt: AOL) aus. Die Finanzbeteiligung sei „kein Stammgeschäft – wir brauchen die nicht“, wird Middelhoff zitiert.
Bertelsmann ist zu 50 Prozent am Joint-venture mit AOL beteiligt. Für einen Verkauf dieses Anteils, der mit rund 20 Milliarden Mark bewertet wird, sprechen Äußerungen Middelhoffs von vergangener Woche, dass er den neuen Mediengiganten AOL Time Warner als Konkurrenten ansehe.
Dass die Beteiligung an die Deutsche Telekom geht, ist indes unwahrscheinlich. Durch die Transaktion käme der Marktführer im Bereich Online-Dienste in Deutschland, T-Online, unter ein Dach mit dem weltweiten Marktführer AOL. Experten gehen von einer Ablehnung durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post sowie die Kartellbehörden aus, falls Sommer sein Interesse an AOL Europe tatsächlich bekunden sollte.
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