Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) ist sich keiner Schuld bewusst: Der Software-Konzern hat mit einem 70-seitigen Statement auf die „Finding of Facts“ von Richter Thomas Penfield Jackson reagiert. Dieser hatte in seinem Vor-Urteil dem Unternehmen im November wettbewerbsfeindliches Verhalten vorgeworfen (ZDNet berichtete).
Hauptaussage in der Antwort des Marktführers: Man habe das Gesetz nicht gebrochen: „Es ist eigentlich unnötig zu sagen, dass Microsoft bei allem Respekt mit vielen der Ausführungen des Gerichts nicht übereinstimmt“, heißt es zu Beginn der Stellungnahme.
Das Unternehmen weist in erster Linie die folgenden Anschuldigungen zurück:
- Illegal den Internet Explorer an das Betriebssystem Windwos gekoppelt zu haben
- Illegale Vereinbarungen getroffen zu haben, durch die Netscape daran gehindert wurde, seinen rivalisierenden Browser auf dem Markt durchzusetzen
- Computerfirmen daran gehindert zu haben, ein anderes Betriebssystem als Windows zu installieren
- Versucht zu haben, den Browsermarkt zu monopolisieren
- Illegal versucht zu haben, das Monopol aufrecht zu erhalten.
Ungerecht behandelt fühlt sich der Konzern besonders in Bezug auf den Wettbewerb mit dem konkurrienden Browser von Netscape. Man verleugne zwar nicht, exklusive Verträge mit diversen Unternehmen geschlossen zu haben, aber „die Verträge waren in Wahrheit förderlich für den Wettbewerb zwischen dem Internet Explorer und dem Communicator von Netscape. Das war nämlich zu einer Zeit, als Netscape mit 80 Prozent den Mark dominierte.“
Vor wenigen Monaten hatte eine Studie ergeben, dass inzwischen 69 Prozent der Unternehmen nicht mehr den Communicator, sondern den Internet Explorer einsetzen (ZDNet berichtete). Der Browserkrieg sei zu Ende, Microsoft habe gewonnen, so das Ergebnis der Studie.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
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