Laut einem neuen, unbestätigten Bericht hat Mannesmann eine weitere herbe Niederlage im Abwehrkampf gegen die „feindliche Übernahme“ durch Vodafone Airtouch hinnehmen müssen. Das „Handelsblatt“ schreibt, ein unterschriftsreifer Vertrag über die Beteiligung an AOL Europe sei in letzter Minute gekippt worden.
Schuld am Scheitern des Geschäftes seien die Aufsichtsräte Jürgen Schrempp von Daimler Chrysler und Henning Schulte-Noelle von der Allianz gewesen, so die Zeitung. Diese hätten auf eine Verbindung von AOL Europe mit Vodafone gedrängt.
Ursprünglich hatte sich Mannesmann als Ersatz für den Bertelsmann-Konzern angeboten, der nach der Fusion von AOL (Börse Frankfurt: AOL) mit Time Warner aus dem Joint-venture AOL Europe aussteigen will. Vivendi und Vodafone Airtouch haben aber erst vor zwei Tagen bestätigt, dass man ebenfalls an der frei werdenden Hälfte des europäischen AOL-Ablegers interessiert sei. Vodafone-Chef Chris Gent hat sich offenbar bereits mit Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff getroffen, um sich das Geschäft zu sichern.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Mannesmann-Chef Klaus Esser ein Angebot vorliege, sich an AOL Europe zu beteiligen (ZDNet berichtete). Das „Handelblatt“ berichtete, der nun doch nicht unterzeichnete Vertrag hätte dem deutschen Konzern einen Anteil von 45 Prozent zugestanden.
Erst vor wenigen Tagen und eine Woche vor Ablauf der Entscheidungsfrist um eine Übernahme von Mannesmann durch Vodafone hat der britisch-amerikanische Telekommunikationskonzern die Internet-Allianz mit der französischen Vivendi-Gruppe geschlossen. Wirksam wird die Vereinbarung aber nur, wenn die Übernahme von Mannesmann gelingt. Der Deal trifft Mannesmann vor allem deshalb, weil die Düsseldorfer selbst mit Vivendi bis vor wenigen Tagen in engen Verhandlungen über eine Fusion standen.
Der britische Konzern bietet 53,7 eigene Anteilscheine pro Mannesmann-Aktie an.
Kontakt:
AOL, Tel.: 040/361590
Mannesmann-Hotline, 0800/2000950
Vodafone-Hotline: 0800/0887766
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