Ein Alptraum wurde am Montag für Yahoo.com wahr: Durch einen Angriff war das Angebot vier Stunden lang nicht erreichbar. Saboteure hatten die Site mit gefälschten Anfragen überflutet und sie so für User unerreichbar gemacht. Yahoo gilt als das bisher größte und prominenteste Opfer einer solchen „Denial of Service“-Attacke.
Gegen 10.30 Uhr pazifischer Zeit hatten bislang Unbekannte damit begonnen, enorme Datenmengen von den Servern von Yahoo.com abzurufen. Sicherheitsexperten hatten bereits seit einiger Zeit vor solchen relativ einfach auszuführenden Angriffen gewarnt. Schon User mit geringen Computerkenntnissen könnten Agenten starten, die dann massenhafte Anfragen an eine Site richten. Die Webmaster von Yahoo.com bekamen das Problem gegen 13.50 Uhr pazifischer Zeit mit Hilfe von Filtersoftware in den Griff. Allerdings sagte der Yahoo-Chef Jeff Mallett in einem Interview: „Wir sagen nicht, dass es nicht wieder passieren könnte. Aber wir halten unsere Backup-Server bereit.“ Experten von Yahoo versuchen jetzt, die Urheber des Angriffs zu finden.
Die Pressesprecherin von Yahoo Deutschland, Claudia Strixner, sagte am Dienstag gegenüber ZDNet: „Von dem Ausfall der amerikanischen Server waren nur vereinzelte Services von Yahoo Deutschland betroffen, beispielsweise die Mail- und Kalenderfunktionen, die teilweise in den Staaten gehostet werden.“ Die Angriffe, die Yahoo.com lahmgelegt haben, seien auch in Deutschland nichts Ungewöhnliches. „Die große Anzahl der Quellen, von denen aus die Attacken kamen, war einzigartig.“ Über mögliche Gründe für den Angriff wollte Claudia Strixner nicht sprechen: „Das wäre Spekulation.“
Wirtschafts-Analysten schätzen, dass der materielle Schaden des Angriffs für Yahoo fast ebenso groß ist wie der Image-Verlust. Den materiellen Wert beziffern Experten auf mehrere Millionen Dollar. „Sie sprechen von einer der größten Websites, die mitten während des Geschäftstages down war“, sagte der E-Commerce-Analyst der International Data Corporation, Malcolm Machlachlan, am Montag. Die in Amerika momentan laufenden Valentinstags-Einkäufe würden den Verlust noch zusätzlich erhöhen.
Yahoo.com hat am Tag 465 Millionen Pageviews. Es ist damit nach AOL die am zweithäufigsten besuchte Site des Internet.
Laut Erhebung von Media Metrix klicken im Monat 42 Millionen Menschen auf Yahoo.com.
Kontakt:
Yahoo, Tel.: 089/231970
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