„Verband der deutschen Internet-Wirtschaft warnt vor AOL 5.0“ – mit dieser Mitteilung ging das „Electronic Commerce Forum“ am vergangenen Donnerstag an die Öffentlichkeit. Gestern nun erfolgte scheinbar ein großer Sinneswandel: „Eco hat niemals vor AOL gewarnt“, heißt es in einer neuen Mitteilung. Absender der Meldung: AOL (Börse Frankfurt: AOL).
„Der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft hat nicht vor AOL gewarnt. Uns sind lediglich von einigen wenigen Mitgliedsfirmen Fälle zugetragen worden, wonach bei der Verwendung mehrerer Internet-Zugänge das Zusammenspiel mit der AOL-Software 5.0 Probleme bereiten könne“, wird der Geschäftsführer von Eco, Harald Summa, zitiert.
Das klang in der ursprünglichen Mitteilung von Eco noch anders: „Ich kann jedem AOL-Kunden nur dringend raten, sich vor der Installation von AOL 5.0 im Ecircle-Forum zu informieren, welche Schwierigkeiten auftreten können und wie man sie am besten umgeht“, ließ Summa noch am letzten Donnerstag verlauten. Sein Verband hatte unter www.eCircle.de/… unter dem Motto „Verbraucher helfen Verbrauchern“ extra ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem sich bis gestern über 300 Beiträge angesammelt haben.
„Der Verband steht zu der Meldung, wie er sie herausgegeben hat, es ergeben sich keine neuen Erkenntnisse, die dies relativieren würden“, erklärte Summa nach Bekanntgabe der AOL-Meldung gegenüber ZDNet. „Der Rest ergibt sich, wenn man die beiden Mitteilungen nebeneinander legt“, so der Geschäftsführer. Er selbst habe zwar ein Gespräch mit AOL geführt, die Meldung selbst habe er aber „so nie gesehen und hätte sie auch nicht genehmigt“. Das bei Ecircle eingerichtete Forum wolle man weiterlaufen lassen, es gebe keinen Grund, es einzustellen.
Summa hatte am vergangenen Donnerstag erklärt, dass durch die Installation von AOL 5.0 „in vielen Fällen die gesamten Netzwerk-Funktionen von Windows zerstört“ worden seien. Die Wiederherstellung sei für Laien unmöglich, so Summa. Gestern nun wurde Summa mit den Worten zitiert, dass sich AOL „viel Mühe gegeben hat, den Installationsprozess sowie die Bedienung der Software so einfach wie möglich zu gestalten“. Eventuelle Konflikte ließen sich „leicht beseitigen“. Im Übrigen habe man vor einem Jahr vor ähnlichen Problemen bei T-Online gewarnt.
AOL-Sprecher Frank Sarfeld begrüßt in seiner Mitteilung die „Klarstellung des Verbandes“. Eco hätte „sonst vor einer Software gewarnt, die in Europa gar nicht erhältlich ist“, so Sarfeld. Die Sammelklage der amerikanischen AOL-Nutzer hätte für die deutschen Kunden keine Relevanz. Alle europäischen Versionen seinen länderspezifisch aufgebaut, allein die deutsche Version sei von fast 20.000 AOL-Kunden getestet worden. „Ein Problem wie das von Eco beschriebene ist dabei nicht aufgetreten“, heißt es in der AOL-Mitteilung.
Die 327 Reaktionen im Ecircle-Forum, das von Eco eingerichtet worden war, sprechen indes eine andere Sprache: Ein AOL-User beklagt, dass er nach der Deinstallation von AOL keine Verbindung ins Internet mehr aufbauen könne, ein anderer, dass nach der Installation von AOL 5.0 sein „Windows zerschossen“ sei und sich das Betriebssystem nicht einmal im abgesicherten Modus starten ließe.
Kontakt
AOL-Hotline Deutschland, Tel.: 01805/313164
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