Es kommt Bewegung in die umstrittene Umfrage-Aktion von T-Online, mit der Kunden des Online-Dienstes beim bevorstehenden Börsengang bevorzugt werden sollten. AOL (Börse Frankfurt: AOL) hat jetzt betont, man wolle „einer Bevorzugung von Kunden bei Aktienemissionen nicht im Wege stehen“. T-Online wiederum hat die Befragung unter www.t-online.de/… erneut ins Netz gestellt – allerdings mit dem Hinweis, dass man den Teilnehmern „in jedem Fall ein Dankeschön zukommen lassen“ werde.
Ob teilnehmende Kunden – wie von der Telekom-Tochter geplant – wirklich Vorteile beim Börsengang bekommen, entscheidet heute das Landgericht Düsseldorf. Im Vorfeld des Richterspruchs gibt sich Konkurrent AOL versöhnlich. „Die unzulässige Werbung mittels einer Fragebogenaktion ist gestoppt. Ob und wie T-Online seine Aktien nun an die eigenen Kunden verteilt, ist ausschließlich Sache von T-Online“, so AOL-Geschäftsführer Uwe Heddendorp. Sein Unternehmen fordere lediglich einen „fairen Wettbewerb und Argumentation um Produktvorteile statt durchsichtiger Marketingtricks“.
Man habe bereits in der vergangenen Woche schriftlich T-Online und die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) informiert, dass es AOL nie um die Verweigerung von Vorteilen für die bestehenden T-Online-Kunden gegangen sei, so Heddendorp. Unakzeptabel und rechtlich nicht zulässig sei hingegen die massive Werbekampagne in TV, Radio und Zeitungen gewesen, in welcher T-Online Neukunden gewinnen wollte, indem sie auf Zuteilungsvorteile der Aktienvergabe bei Teilnahme an der Kundenbefragung hingewiesen hatte.
„Wenn T-Online tatsächlich seine eigenen Bestandskunden bevorzugen will, hätte man dies per E-Mail oder online über T-Online.de direkt an die Kunden kommunizieren können. Mit der massiven Werbekampagne und dem Aktienversprechen sollten aber gezielt Nutzer anderer Online-Dienste angesprochen werden,“ erklärte Heddendorp. „Dass T-Online auch nach schriftlicher Klarstellung unsererseits AOL öffentlich in teuren, ganzseitigen Tageszeitungsanzeigen der Missgunst bezichtigt, unterstreicht den wettbewerbsfeindlichen Charakter der Kampagne noch einmal nachdrücklich.“
AOL hatte vergangene Woche wie schon kurz zuvor bei der Wettbewerbszentrale eine einstweilige Verfügung gegen T-Online erwirkt, durch die die Umfrageaktion vorläufig gestoppt wurde. Gegenüber ZDNet erklärte daraufhin Telekom-Sprecher Ulrich Lissek, dass sich der Konkurrent „600.000 neue Feinde“ mache. So viele Kunden hätten bisher an der Befragung teilgenommen.
Kontakt:
T-Online-Börsenhotline, 0800 / 3303322
AOL, Tel.: 040/361590
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