Im Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) will Richter Thomas Jackson offenbar unbedingt eine außergerichtliche Einigung der beiden Parteien durchsetzen. Nachdem er dem Justizministerium und dem Softwarekonzern bis zum Dienstag Zeit gegeben hatte, um einen Kompromiss zu finden, will Jackson sein Urteil nun doch nicht heute verkünden.
Als Reaktion auf das Ultimatum von Richter Jackson übermittelte Microsoft dem US-Justziministerium einen Kompromiss-Vorschlag, der momentan noch geprüft wird. (ZDNet berichtete). Wann Jackson sein Urteil sprechen wird ist noch nicht bekannt.
Angeblich hat Microsoft dem Justizministerium angeboten, den Quellcode von Windows für Mitbewerber offenzulegen. Außerdem soll sich der Softwarekonzern dazu verpflichtet haben, in Zukunft keine niedrigeren Preise von Windows-Exklusivhändler zu verlangen.
Falls der Richter Microsoft endgültig für schuldig befindet, muss er in seinem Urteil auch Bestimmungen angeben, wie der Softwarekonzern in Zukunft gemaßregelt werden könnte. Möglich wäre die Aufteilung des Unternehmens in drei Sub-Firmen. Auch eine Offenlegung des Quellcodes des Windows-Betriebssystems wäre denkbar. Richter Jackson hatte das Unternehmen schon im November in seiner Tatsachensammlung als Monopolist bezeichnet.
Microsoft hat für den Fall einer Verurteilung bereits Berufung angekündigt.
Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten (jetzt: 19) hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
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