Offiziell: Duron und Thunderbird am 5. Juni

Gegenveranstaltung zu Intels Solano-Launch

Die Gerüchte haben sich verdichtet: Wie ZDNet vorab berichtete, wird AMD seinen Athlon-Nachfolger Thunderbird am 5. Juni der Öffentlichkeit vorstellen. Sein offizieller Name wird voraussichtlich „Athlon Professional“ lauten. Der Produktlaunch passiert „zufällig“ am selben Tag wie die Vorstellung des Solano-Chipsatzes von Konkurrent Intel (Börse Frankfurt: INL).

Der Prozessor verfügt über eine Taktrate von 700 MHz und einen on-Die-L2-Cache, sodass der Donnervogel hauptsächlich als Sockel-A-Variante zur Verfügung stehen wird. Eine Slot-A-Bauform soll übergangsweise nur an große OEMs ausgeliefert werden.

Das Spitzenmodell soll mit 1000 MHz laufen. Angeblich basiert der Thunderbird wie der Athlon auch auf einem FSB von 100 MHz DDR. Später sollen auch Modelle mit 133 MHz DDR verfügbar sein. Je nach Chipsatz wird der Speicher mit 100 oder 133 MHz angesteuert.

Das Hauptfeature des Thunderbird ist sein 256 KByte großer integrierter L2-Cache. Im Gegensatz zum Athlon, der über 512 KByte L2-Cache verfügt, kann der Thunderbird den Zwischenspeicher mit vollem CPU-Takt ansprechen. Ab 750 MHz fällt die Frequenz auf zwei Fünftel ab, die Spitzenmodelle ab 900 MHz können gar nur mit einem Drittel des CPU-Taktes auf den L2-Cache zugreifen. Durch das verbesserte Ansprechen des Zwischenspeichers dürfte die Performance etwas höher als bei den bisherigen Athlons ausfallen.

Zum ersten Mal verwenden die Texaner beim Thunderbird Kupfer zur Verbindung der Millionen von Transistoren. Mit einer besseren Leitfähigkeit als Aluminium sollen auf Basis von Kupferleiterbahnen Taktfrequenzen jenseits von 1000 MHz möglich sein. Konkurrent Intel setzt erst nächstes Jahr mit der Umstellung auf 0,13 Micron breiten Strukturen auf Kupfer. Die Kupfer-Thunderbirds werden ausschließlich in AMDs Fab 30 in Dresden gefertigt. Die Anlage in Austin Fab 25 produziert dagegen noch mit Aluminium.

Ebenfalls am 5. Juni will AMD für das Low-Cost-Segment den Duron gegen den Celeron von Intel ins Rennen schicken. Der Name stammt von dem lateinischen Wort durare ab, was langlebig oder ausdauernd bedeutet. Als sicher gilt, dass der Chip zunächst in drei Versionen erscheinen wird: Mit 600 MHz, 650 MHz und 700 MHz. Wenige Wochen später soll eine Variante mit 750 MHz folgen. Der 600er wird voraussichtlich 89 Dollar, der 650er 115 Dollar und der 700er 159 Dollar kosten. Den Duron wird es laut AMD ebenfalls nur im Sockel-A-Format geben. Er basiert auf einem 100 MHz DDR-Frontsidebus.

Auch der Duron verfügt über einen integrierten L2-Cache, der mit 64 KByte jedoch relativ klein ist. Der Hauptkonkurrent Celeron von Intel verfügt dagegen über einen 128 KByte L2-Cache. Zählt man jedoch L1- und L2-Cache des Duron (128 KByte plus 64 KByte) zusammen, liegt die Gesamtgröße des Cachespeichers über der des Intel Celeron (32 KByte plus 128 KByte). Je nach Chipsatz kann der Duron auf den Speicher mit 100 oder 133 MHz zugreifen. Intels Billig-Chip penetriert den Speicher derzeit nur mit 66 MHz.

Aktuelles und Grundlegendes zu Prozessoren und Mainboards von AMD über Intel bis Cyrix bietet ein ZDNet-Special.

Kontakt:
AMD, Tel.: 089/450530

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