Aller Miesmache zum Trotz: Deutschland hat seine Position im internationalen Standortwettbewerb um die Ansiedlung sogenannter „Zukunftsindustrien“ gefestigt. Das ist eines der Ergebnisse einer internationalen Expertenbefragung, die an der Universität Erlangen-Nürnberg im Jahr 1999 durchgeführt wurde.
Die 257 vom Lehrstuhl für Unternehmensführung befragten Politiker, Spitzenmanager und Professoren aus 34 Ländern gaben ihre Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit ausgewählter Nationen bei „Zukunftsbranchen“ in den kommenden 10 bis 15 Jahren ab. Fazit der Befragung: „Die neue Welt wird wohl weiterhin die alte Welt sein.“
Die Studie sagt aus: Die USA besitzen das größte Potential im Bereich der wissensbasierten Branchen, gefolgt von Großbritannien und Deutschland. Ein vereintes Europa kommt nahe an die als Einzelland dominierenden USA heran. Japan ist eher mittelklassig einzuordnen, und die „schlafenden
Riesen“ China, Indien und Rußland bleiben auch in Zukunft, was sie sind – nämlich schlafende Riesen.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen drei Segmente, die zukünftiges Wachstum bestimmen. Rund um den Bereich „Mikroelektronik“ bildet sich ein Cluster von Industriesegmenten wie Telekommunikation, Software, Multimedia, Entertainment und Satellitentechnik, denen das höchste zukünftige Wachstum zugetraut wird. Ein weiterer Wachstumsbereich wird von den Segmenten Biogenetik, Pharma und Medizintechnik gebildet. Mikromechanik könnte der Nukleus für eine ganze Reihe weiterer neuer Zukunftsmärkte werden.
In keiner der genannten Zukunftsindustrien wird die Spitzenposition von einem japanischen Unternehmen eingenommen, während beispielsweise im Softwarebereich die zehn besten und größten Unternehmen US-amerikanisch sind – mit Ausnahme von SAP (Börse Frankfurt: SAP). Die europäische Telekommunikationsindustrie besitzt mit ihren inzwischen deregulierten nationalen Telefongesellschaften und Unternehmen wie Nokia, Ericsson oder Siemens (Börse Frankfurt: SIE) gute Voraussetzungen, eine Spitzenposition zu behaupten.
Die Wissenschaftler merkten noch an, in der Umwelttechnologie sei Deutschland unangefochten führend.
Eine ausführliche Dokumentation der Studie einschließlich weiterer Einzelergebnisse ist auf Anfrage beim Lehrstuhl erhältlich.
Kontakt:
Lehrstuhl für Unternehmensführung, Tel.: 0911/5302293
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