Die Deutsche Landesgruppe der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) hat mehrere Computersites aufgefordert, den Download der Software Napster bis spätestens Samstag abend zu unterbinden.
„Wir gehen davon aus, dass auch Sie kein Interesse daran haben, rechtswidrigen Angeboten auf Ihrem Server Platz zu verschaffen. Der guten Ordnung halber weisen wir Sie darauf hin, daß unsere Mitgliedsfirmen umgehend einen Rechtsanwalt einschalten werden, wenn
Sie die geforderte Sperrung nicht vornehmen und keine Auskunft erteilen. Weitere rechtliche Schritte bleiben vorbehalten“, heißt es in dem Schreiben, das ZDNet vorliegt.
„Napster war auch schon vor dem jüngsten US-Urteil ein illegales Programm und ist es natürlich geblieben“, erklärt IFPI-Justiziar Clemens Rasch gegenüber ZDNet. Nach seinen Angaben hat IFPI Deutschland am Freitag vormittag „eine Vielzahl von deutschen Sites“ angeschrieben und zur Sperrung der entsprechenden URLs aufgefordert.
„Wenn Napster am Samstag offline ist, soll auch die Software nicht mehr vertrieben werden“, wünscht sich Rasch. IFPI beruft sich in seinem Schreiben auf das Urteil des kalifornischen Gerichts. Zwar hat sich noch keine deutsche Instanz mit der beliebten Tauschsoftware auseinandergesetzt, Rasch baut aber auf Gutachten, wonach „Napster auch nach deutschem Recht illegal ist“.
Selbst wenn Napster mit seinem Antrag durchkommen sollte, die Verfügung aufzuschieben, hätte das auf die IFPI-Forderung keine Auswirkung: „Dann fahren zwar die Server wieder hoch, die Software bleibt aber illegal“, so Rasch.
Der Justiziar beschreibt das Grundproblem des Programms damit, dass es keine Trennung zwischen Usern und Piraten gebe: „Jeder Napster-Anwender ist beides“. Den verstärkten Einsatz von anderer Tausch-Software wie Gnutella fürchtet die IFPI nicht: „Auch gegen Gnutella und die User dieser Programme kann man rechtliche Schritte einleiten“. Sollten die jetzt angeschriebenen Sites nicht innerhalb der Frist reagieren, will IFPI rechtliche Schritte einleiten.
ZDNet bietet den Napster für Windows zum Download an. Eine Version für Linux steht unter fileforum.efront.com/… zum kostenlosen Download bereit. Darüber hinaus hat ZDNet ein Napster-Special erstellt. Wissenswertes rund um das Format bietet ein MP3-Special.
Ein US-Bundesrichter hat am Mittwoch eine einstweilige Verfügung gegen die Firma mit der MP3 Tausch-Software erlassen und angeordnet, dass der Download aller durch das Urheberrecht geschützten Lieder ab dem kommenden Wochenende gesperrt werden muss.
Der Branchenverband, die „Recording Industry Association of America“ (RIAA) hatte im Dezember, fünf Monate nach dem Start von Napster, eine Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Die Anwälte warfen der Firma vor, mit ihrem MP3-Tauschservice Urheberrechts-Verletzungen zu fördern. Das eigentliche Gerichtsverfahren ist für später im Jahr vorgesehen, doch die jetzt erlassene einstweilige Verfügung ist ein Teilerfolg für die Ankläger.
Kontakt:
IFPI, Tel.: 040/5897470
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2 Kommentare zu Napster: Musikverband setzt deutsche Sites unter Druck
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Viren und Tauschbörsen
Viren und Tauschbörsen wir wohl niemand mehr aus dem Internet verbannen können. Anstatt einen verlorenen Krieg noch gewinnen zu wollen sollte man lieber mit einer vernünftigen Schadensbegrenzung anfangen. Sollen doch die riesen Konzerne mit Ihrem SuperStar misst die Tore dicht machen. Musik wird es immer geben mit oder BMG und Konsorten. Vieleicht wären wir sogar besser dran ohne diese Halsabschneider. Anfangen zu DENKEN liebe Bosse….mit Geld kann man halt net alles.
MUSIK
Ich finde es echt total scheisse dass die Sites wie z.B. WinMx oder Audiogalaxy gesperrt worden sind
Ich brauche Liveaufnahmen aus Discotheken also es ist totale scheisse
scheiss ZDNET—->jetzt muss ich vielleciht wieder zum HACKER werden