Die Server von Bull Frankreich standen bis vor kurzem für jeden Interessierten weit offen. Das erlaubte jedermann einen Blick in die Kundenkartei des Konzerns. Dort finden sich unter anderem Namen wie France Telecom, Barclays Bank, British Royal Airforce, das italienische Militär und die Missile-Abteilung von Aerospatiale.
Der Konzern Bull, der in Frankreich die ärgste Konkurrenz zu IBM (Börse Frankfurt: IBM) ist, erklärte, der Fehler sei am Donnerstag Morgen bis Mittags aufgetreten. Unbedarfte Surfer erfuhren, welche Server in der Missile-Abteilung der Aerospatial laufen, welche Projekte die Barclays Bank gerade betreut, Details über die Server der „gestohlene Fahrzeuge“-Datenbank der französischen Polizei, die Telefonnummer des obersten Rechnungsprüfers der France Telecom, Sicherheitsmaßnahmen der französischen Bank Credit Agricole sowie Insider-Informationen über die britische Royal Air Force.
Einige der Informationen stammten aus den Jahren 1998 und 1999, manche waren auch brandaktuell. Kitetoa, eine französische Site, die sich auf das Aufdecken von Sicherheitsbugs in Websites spezialisiert hat, fand nicht nur das aktuelle Loch in der Bull-Site. Die Mitarbeiter entdeckten darüber hinaus, dass die Bull-Datenbank auf Lotus Domino, dem Konkurrenzprodukt von Erzfeind IBM läuft.
Vertreter von Bull bemühten sich, den Vorfall herunterzuspielen: „Nur einer unserer Server war zeitweise zugänglich. Wir gestehen unseren Fehler, der durch menschliches Versagen geschehen ist, ein“, sagte der Chef der Datenverarbeitungs-Abteilung gegenüber ZDNet.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Vertrauliche Kundendaten von Bull für alle zu lesen
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.