Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ wird Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) Ende der Woche bekannt geben, dass die nächste Betriebssystem-Version namens Whistler eine eingebaute Unterstützung für Web TV aufweisen wird. Die Software für digitale Web-TV-Boxen, die Microsoft sowieso im Programm hat, soll ins Betriebssystem eingebaut werden. Microsoft-Sprecher Thomas Baumgärtner konnte gegenüber ZDNet zwar zu diesen Plänen konkret nichts sagen, nannten die Entwicklung aber einen „logischen Schritt“.
Whistler soll in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres auf den Markt kommen. Kenner des Konzerns berichten, Microsoft wolle am Freitag eine Version der Software bei der International Broadcasting Convention in Amsterdam vorführen. Damit wird Microsoft offensichtlich in das Rennen um die Vorherrschaft auf dem digitalen Entertainment-Markt einsteigen. Den lukrativen Markt beherrschen bisher Konkurrenten wie die US-Firmen Open TV. Da Rundfunkanstalten ausgereifte Software benötigen, um ihren Kunden gewinnbringende Zusatzangebote offerieren zu können, erhofft sich Microsoft gute Chancen, mit Whistler Marktanteile in diesem schnell wachsenden Feld zu sichern.
Microsoft sieht Whistler als digitales Entertainment-Center, mit dem die Grenze zwischen PC und digitalem Fernsehen endgültig fallen könnte. Allerdings sehen Analysten Hürden auf Microsofts Weg: „Sie haben keine Bindungen zu den Fernsehanstalten. Sie sind kein Teil der TV Industrie“, sagte Forrester Analysten Therese Torris in Amsterdam.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
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